Ich bin der Frühlingsmonat Mai,

jetzt könnt ihr ohne Sorgen;

den Mantel hängen in den Spinnt,

die Sonne scheint schon morgens.

Ich bin auch  eine Frohnatur,

voll Tanz und Fröhlichkeit.

Es öffnen alle Blüten sich

zur schönen Frühlingszeit.

Ich bringe euch den 1.Mai,

die Frühlingsnacht mit Elfen

wer jetzt noch hinterm Ofen sitzt,

dem ist nicht mehr zu helfen.

 

Endlich könnt ihr aufatmen, ich narr euch auch nicht mit Schneestürmen wie mein Bruder der April. Ja zugegeben, ich bringe ein paar Tag die Eisheiligen, damit muß ich leben, ein kleiner Bruder der Februar, gab sie mir als Geschenk. Aber was sind die paar Tage gegen einen ganzen Monat voller Sonne, Tanz und Blütenpracht. Ich sage euch ihr könnt euch bei mir wohl fühlen. Mein Märchen könnt ihr auf einer decke auf der Blumenwiese genießen. Schaut in die kleinen Schäfchenwolken und lasst euch erzählen was sie erleben. 

 

Die kleine Wolke

 

Strahlend hell lachte die Sonne vom Sommerhimmel. Kleine Schäfchenwolken zogen fröhlich am Firmament entlang. „Schau mal, sieht diese kleine Wolke nicht wie ein Hündchen aus“ Malve sah zum Himmel empor und machte ihre Mutter auf das Wolkenspiel aufmerksam. „Ja“ meinte diese „jede Wolke ist wie ein anderes Bild. Es ist schon lustig wenn man sie so dort oben im Blau beobachtet.“

Inzwischen setzte  unser Wölkchen am Himmel seinen Weg fort. Oh wie schön war es von hier oben auf Menschen und Tiere herabzublicken.

Dort eine Kuhherde auf der Koppel. Wölkchen ließ ihre Geschwister an sich vorbeiziehen. „Wie spannend“ dachte sie „da kommt gerade ein Kälbchen auf die Welt! Und wie tapsig es versucht sich auf seinen Beinchen aufzurichten.“ Jetzt zog Wölkchen über einen Kinderspielplatz. „Hallo, werdet ihr mal nicht miteinander streiten!“ Rief sie dem großen Jungen zu der unablässig seine kleine Schwester ärgerte. So sehr sich Wölkchen auch aufregte der Junge konnte es nicht hören. Immer heißer brannte die Sonne vom Mittagshimmel und sog die letzten Wassertropfen von der Erde auf. Unser Wölkchen wurde immer schwerer, längst nicht mehr so leicht zog sie nun am Himmel entlang. Die anderen Wolken hatten längst soviel Wasser in sich, dass sie es nicht mehr halten konnten und anfingen zu regnen. Der Wind gab sich die größte Mühe die schweren Regenwolken vorwärts zu schieben. Nur Wölkchen sagte sich immer noch „ich will nicht regnen. Wenn ich regne werde ich dünner und dünner, plötzlich löse ich mich auf und bin nicht mehr da“. Fast hätte sie bei diesem Gedanken angefangen zu weinen, was für Wolken regnen bedeutet. Schnell dachte sie an die schöne Reise im Sonnenschein. Ganz langsam trieb der Wind sie weiter und weiter. Diesmal kam sie an einem Waldsee vorbei. „Der sieht aber komisch aus, wo ist denn das ganze Wasser geblieben“ dachte die kleine Wolke. Nun hörte sie das gequälte quaken der Frösche, die sich nach Wasser sehnten, dann sah sie genauer hin und entdeckte, dass in dem Rest Wasser auch noch einige Fische lebten. Aber wie lange noch? Vor lauter Mitleid fing sie nun doch an zu weinen. Ein freudiges quaken drang zu ihr hinauf. „Wir Wolken sind nun mal zum regnen da“ waren noch ihre  Gedanken. Die letzten Tropfen fielen aus der Wolke. Fische und Frösche tummelten sich mit Vergnügen  im frisch gefüllten Teich. (c) Christina Telker

 

 

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