Familie Spatz

 

Familie Spatz pfeift`s Morgenlied,

meint schöner kann`s nicht klingen,

bei einem Wettstreit würden sie,

wie Nachtigallen singen.

 

„Wer wird denn da so eitel sein?“,

sprach da der alte Star.

„Ihr schilpt so laut, es ist ein Graus,

und dies das ganze Jahr.“

 

„Ein jeder singt so gut er kann“,

mischt sich die Meise ein.

So kann ein jeder Vogelsang

für uns nur Freude sein!

© ChT

 

*

Der Spatz im Regen

 

Der Spatz er duckt sich unters Dach,

dahin ist all sein Mut:

„Ach Regen, hör` doch endlich auf,

mir geht`s hier gar nicht gut.

 

Der Magen knurrt, ich will hinaus,

mir einen Wurm besorgen,

doch regnet`s ohne Unterlass,

das macht mir große Sorgen.“

 

Frau Sonne hört des Spatzes Klage.

‚Das muss sich ändern ohne Frage,

ich werd den kleinen Spatz begrüßen

und ihm den Tag etwas versüßen.‘

 

Denkt sie und schiebt die Wolken fort.

‚Zieht weiter an ein` andern Ort,

ich muss jetzt trocknen das Gefieder,

damit erklingen heitre Lieder. ‘

 

Der kleine Spatz flog froh davon,

stillte den Hunger mit `nem Wurm.

Er stimmt, so gut er singen kann,

Frau Sonne nun ein Loblied an.

© ChT

Quakulein 

An einem Teich, im Sonnenschein,

da sitzt das Fröschlein 'Quakulein'

Hält Ausschau nach ner dicken Fliege,

dass sie den Hunger ihm besiege.

 

Er träumt versonnen vor sich hin

und denkt sich so in seinem Sinn,

Hab ich´s nicht gut in meinem Teich

bin ich doch Herr von diesem Reich.

 

Doch kaum hat´s Fröschlein dies gedacht,

da wird es dunkel wie bei Nacht.

Mit großen Schwingen kommt der Storch

an diesen trauten schönen Ort.

 

Vor Schreck wird dann dem Frosch ganz bang,

bei diesem Schnabel, meterlang.

Schnell springt er in den Teich hinein,

hier wird er erst mal sicher sein.

© ChT

 

Der Esel

 

Der Esel ist ein braves Tier

und kann mir sehr gefallen,

voll Sanftmut schaut er hoch zu mir,

lässt seinen Gruß erschallen. "IA"

 

Er ist von alters her bekannt

ja selbst im Grimmschen Märchenland.

Dort trieb er mit Getöse laut,

die Räuber aus dem Haus hinaus.

 

Auch für den Müller sah man ihn,

einst schwere Säcke tragen.

Im Futter war genügsam er,

es füllte kaum den Magen.

 

Der Esel, er ist heutzutage;

nur selten noch zu sehen.

Wenn ihr mal Sehnsucht nach ihm habt,

heiß´st in den Tierpark gehen.

© ChT

Beobachtet

 

Schaut nur dort im Nest –

Ein Wunder ist geschehen!

Ich kann voll Freude gar,

drei kleine Eier sehen.

 

Die Vogelmutter kommt,

sie lässt sich darauf nieder,

sie wärmt die kleine Brut

und schüttelt ihr Gefieder.

 

Ich schaue täglich hin

und kann mich nicht satt sehen,

heut ist es wohl soweit,

ich bleibe wartend stehen.

 

Das Vöglein hebt den Kopf,

es schaut verwundert hin,

in ihrem kleinen Nest,

ist´s erste Junge drin.

 

Nach einer kurzen Zeit,

sind es der Küken drei.

Jetzt gibt es viel zu tun,

was ist das für´n Geschrei!

 

Die Eltern fliegen hin und her,

das geht den ganzen Tag.

Die Kleinen satt zu kriegen

ist eine Müh und Plag.

 

Nun sind sie endlich groß,

wagen den ersten Flug,

die Eltern sind ganz nah,

woll`n sehn, was sich so tut.

© ChT

Ein Vogelnest

 

In einer Hecke, gut versteckt,

hab ich ein kleines Nest entdeckt.

Ein Vöglein legte fünf Eier hinein,

brütete aus, seine Kinderlein.

 

Seht nur wie sie ihre Schnäbelchen recken,

zwitschern so laut, man könnt sie entdecken.

Dass es nur nicht die Katze hört,

sonst ist der Friede schnell gestört.

 

Kommt, wir schleichen uns leise fort,

spielen an einem anderen Ort.

Das Vöglein kann seine Jungen hegen,

 sie in aller Ruhe pflegen.

© ChT

 

Ein kleines Nest

 

Ein kleines Nest hab ich entdeckt,

in dichten, grünen Hecken.

Ganz leise blieb ich staunend stehn,

möcht´s Vöglein nicht erschrecken.

 

Es sitzt so brav auf seinem Nest

und wärmt der Eier vier.

Hier schau ich öfter einmal hin,

die Stelle merk ich mir.

 

Nach vierzehn Tagen komme ich

mal wieder hier vorbei.

Vier kleine Schnäbel recken sich

und machen ein Geschrei.

 

Schon sind sie flügge, schaut doch nur,

wie schnell die Zeit vergeht.

Sie bauen bald ihr eignes Nest,

wie das im Leben geht.

© ChT

Die Amsel

 

Sonntagmorgen – es ist noch still,

hör ich ein lautes schiepen.

Ich schau hinaus, wer da was will,

nun kann ich Frau Amsel begrüßen.

 

Was schimpft sie nur so?

Was will sie mir sagen?

Ich schau und schau,

kann sie leider nicht fragen.

 

Da trifft mein Blick, fast wie aus Versehn,

Frau Samtpfote beim Spazieren gehn.

Frau Amsel macht ein mächtig Geschrei,

herbei ihr Leute, herbei, oh herbei.

 

Die Amsel bewies ihren ganzen Mut,

sie verscheucht die Katze und das macht sie gut.

Sie fliegt mit lautem Geschilp und Geschrei,

ihr hinterher und vertreibt sie dabei.

 

Sie hat es ganz allein geschafft,

so dass mir vor Freude das Herze lacht.

Die kleine Amsel hat die Katze verscheucht,

das hätte wohl jeden von uns gefreut.

© ChT

 

Unser Kätzchen

Miezekätzchen schnurrt im Körbchen

ruht sich von der Mäusejagd.

Neben ihm steht Milch im Schälchen

so beginnt der neue Tag.

 

Schnurrend liegt sie dann beim Frühstück

Frauchen schmeichelnd auf dem Fuß.

Lässt sich kraulen und liebkosen,

dies ist ihr ein Hochgenuss.

 

Nun hält sie am Fenster Wache,

sieht dem Treiben draußen zu.

Streckt sich in die Morgensonne

ihre Augen fallen zu.

 

Abends wird sie wieder munter

denn jetzt geht sie auf die Jagd.

Wie bei Nacht die Augen leuchten

Ja, sie macht die Nacht zum Tag.

© ChT

Schmetterlinge

Schmetterlinge sieht man tanzen,

lustig froh im Sonnenschein,

und wir wünschten uns, wir könnten,

auch ein lustger Falter sein.

 

Unsre Träume wollen fliegen,

in den Sonnenschein hinein,

möchten einmal nur vergessen,

dass die Erde ist so klein.

 

Einmal alles hier vergessen

nur noch Tanz und Fröhlichkeit.

Doch wie schnelle, viel zu schnelle

vergeht auch die schönste Zeit.

 

Darum wollen wir gemeinsam,

doch hier unten fröhlich sein

und an manchen kleinen Dingen

täglich uns aufs neu erfreun.

(c) ChT

Unser Igel 

Purzel, unser kleiner Igel,

schaut vergnügt ins Sonnenlicht,

denkt wie schön die Welt doch ist,

baut ein Haus aus bunten Blättern,

weil nun mal jetzt Herbstzeit ist.

 

Purzel sammelt Äpfel, Birnen,

streckt sein Schnäuzchen in die Höh,

hui, da weht der Wind von Norden

bringt so manche eis´ge Böh.

 

Purzel denkt jetzt muss ich eilen,

denn der Winter kommt nun bald.

Werd mich in mein Blatthaus kuscheln,

wenn es kalt wird, hier im Wald.

 

Purzel knabbert seinen Apfel

dann schließt er die Äuglein zu,

träumt vom Sonnenschein im Garten,

rollt sich ein zur Wintersruh.

 

Winters Kälte, eis´ge Stürme,

machen Purzel gar nichts aus.

Warm liegt er im Blätterhaufen,

wenn der Schnee fällt auf sein Haus.

 

Scheint im Frühling dann die Sonne,

kitzelt Purzel an der Nas,

hui da wird er wieder munter

und geht seinem Tagwerk nach.

© ChT

 

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