Ich bin der Frühlingsmonat März
mag milde, laue Lüfte,
die ersten Blumen lass ich blühn,
ahnt ihr schon ihre Düfte?
Ich bringe auch das Osterfest
wohl in so manchem Jahr
die Vöglein pfeifen schon ihr Lied
da ist doch alles klar.
Ein wenig kennt ihr mich ja nun bereits. Mein Bruder der Februar übergab mir ein eisiges Regiment nun liegt es an mir, die Natur zu neuem Leben zu erwecken. Schneeglöckchen, Krokusse und die ersten Veilchen verwandeln die noch zeitweise gefrorenen Wiesen und Wälder in ein Blütenmeer. Früh am Morgen werde ich vom schönsten Konzert aus tausenden von Vogelstimmen erfreut. In manchem Jahr darf ich auch das Osterfest miterleben. Zusehen wir die fleißig die Hasen beim Eiermalen sind. Nun wartet ihr sicher schon auf eine Geschichte, ein Häschen flüsterte es mir ins Ohr.
Es war einmal, vor langer Zeit, als die Tiere sich noch untereinander verständigen konnten. Jeder verstand die Sprache des anderen und jeder half dem anderen. Wieder war es Frühling geworden, die Luft roch noch nach Schnee und doch schauten bereits die ersten Schneeglöckchen aus dem Erdreich. Nur noch wenige Wochen dann stand das Osterfest vor der Tür. „Was machen wir nur?“, stöhnten die Hasen, „wo man auch hinschaut Schneeglöckchen und die sind weiß. Wo nehmen wir in diesem Jahr nur die Farben her?“ Konnte denn Ostern nicht regulär in den April fallen murrten sie immer wieder. Ja, im Osterhasenland war es nicht einfach wenn das Fest so zeitig im Jahr war. Ich, der März, freute sich natürlich wieder einmal die fröhlichen Kinderaugen zu sehen und das fröhliche Lachen zu hören wenn sie wieder ein Osternest entdeckt hatten.
Diesen Kummer hatte auch die Amsel mit angehört. So flog sie zur Waldwiese und berief eine außerordentliche Tierversammlung ein. Von allen Seiten strömten die Tiere herbei, denn die Meldung hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Nun wurde beratschlagt wie man den Hasen helfen könnte. Die Wildente sprach: „Der Waldsee auf dem ich täglich mein Morgenbad nehme ist wunderschön, smaragdblau. Ich werde fragen ob ich etwas von seinem Wasser bekommen kann.“ Jetzt meldete sich das Eichhörnchen zu Wort. „Nicht weit von meiner Buche blüht eine Zaubernuss. Ich könnte sie um ihr Gelb bitten.“ Die Haselmaus piepste in die Runde: „Bei mir blüht die Winterheide. Ich werde sie um ihr violett bitten.“ „Ich fand neulich beim äsen eine Schneerose. Ich werde sie um ihr zartes rose` bitten“, mischte sich nun das Reh in die Unterhaltung.
Begeistert über so viel Farbenpracht im Winter begaben sich die Tiere auf den Weg. Sie hatten sich verabredet, sich mit den Farben bei Sonnenuntergang beim Hasenreich zu treffen. Welch eine Freude herrschte im Hasenland als sie all die schönen Farben sahen. Sie bedankten sich bei den Tieren für die Hilfsbereitschaft und erkannten, dass Osterfarben nicht nur in Frühblühern zu finden sind und das auch im März die Eier nicht der Farbe entbehren müssen.