Blind und taub für fremde Sorgen,
so ist unsre Zeit geworden,
denken wir doch mal daran,
dass es uns auch treffen kann.
Heute bist du froh und munter,
freust dich auf den nächsten Tag
doch am Morgen, wie ein Blitzschlag,
gibt’s was, dass dir Sorgen macht.
Grade kamst du von nem Arzte,
lächeln kannst du nun nicht mehr,
denn die Aussicht die er stellte,
quält dich jetzt und nagt gar sehr.
Dringend brauchst du gute Freunde,
die den Weg nun mit dir gehn.
Die dir helfen, die dich stützen,
doch du kannst kaum einen sehn.
Wo sind sie denn nur geblieben,
die einst feierten mit dir.
Jetzt wo du die Hilfe bräuchtest
hält kaum einer mehr zu dir.
Ja, sie wollen Frohsinn, Lachen.
Trübsinn, Trauer schreckt sie ab.
Sehn sich um nach neuen Ufern,
heiter gehn sie durch den Tag.
© ChTelker
Frau Sorge
Frau Sorge wohnt in manchem Haus,
auch wenn sie nicht geladen.
Den Kummer teilt sie zahlreich aus,
Glück ist hier nicht zu haben.
Der Vater kehrt heim vom Betrieb,
es war die letzte Schicht.
Frau Sorge bringt er mit nach Haus
denn diese stört das nicht.
Die Mutter fährt vom Einkauf heim,
hat nicht nach rechts geschaut.
Frau Sorge saß am Steuerrad,
so wird ein Crash gebaut.
Der Große will zur Uni gehn,
die Prüfung glatt misslingt.
Frau Sorge führte ihm den Stift,
das Jahr von vorn beginnt.
Die Tochter hatte einen Freund,
es war die große Liebe.
Frau Sorge sah den Beiden zu,
jetzt steht sie an der Wiege.
Frau Sorge lebt in manchem Haus,
geladen wird sie nicht.
Wer sie beherbergt, glaubt es mir,
trägt Kummer im Gesicht.
© ChTelker
Der Clown
Der Clown, er bringt dein Herz zumklingen,
der lown will fröhlich mit dir singen.
Du lachst, seihst nur die Welt im Spaß,
den Mensch hinter der Maske, du nicht sahst.
Der Clown er lacht den ganzen Tag
der Clown er kennt fast jeden Spaß,
doch legt er seine Maske ab,
auch er so manchen Kummer hat.
Der Clown wird niemals traurig sein
er strahlt heiter wie Sonnenschein.
Doch ist die Schminke vom Gesicht
oft traurig unser Clown dann blickt.
Er ist ein Mensch wie Jedermann
der auch nicht immer lachen kann.
Vielleicht denkst du auch mal daran
dass auch ein Clown mal weinen kann.
© ChTelker
Nacht in der Großstadt
Die Augen der Stadt können dich sehn,
irgendwo gibt es Menschen, die dich auch verstehn.
Wirkliche Stille setzt niemals ein,
überall leuchten Fenster, du bist nicht allein.
Du gehst verträumt durch die Dunkelheit,
siehst die Lichter der Stadt, die Gedanken ziehn weit.
Was mag in den einzelnen Häusern geschehn`?
Sieh nur genau hin, du kannst manches sehn.
Eine Mutter hält ihr Jüngstes im Arm,
ihre Augen sie leuchten von Liebe warm.
Ein junges Paar hält sich still bei der Hand,
sie schmieden wohl Pläne dem Glück zugewandt.
Dort hält ein Notarztwagen an,
in der Wohnung wartet ein alter Mann.
Manch einer geht von Sorgen geplagt,
in der Wohnung umher, was bringt wohl der Tag?
Die Uhr erbarmungslos weiter geht,
ihr Zeiger niemals stille steht.
Ob die Stunden dir größtes Glück gebracht
oder tiefte Not;
es geschah in der Nacht.
(c) Christina Telker
Obdachlos
Auch dich hat eine Mutter einst geboren,
hielt dich in ihren Armen voller Glück.
Sie gab dir ihre Liebe und zu essen,
sie führte dich durchs Leben, Stück für Stück.
Doch später kam es, wie sie es nicht wünschte,
die falschen Freunde zeigten dir den Weg.
Abwärts ging’s nun, du konntest es nicht fassen,
denn so geschwind wird’s niemals aufwärts geht.
Deine Mutter hattest du seit Jahren;
nicht gesehen – es brach ihr das Herz.
Du warst gegangen ohne einen Abschied,
ja, noch heute trägt sie ihren Schmerz.
Nun liegst du, ganz allein an einer Straßenecke;
Vertrauen zu den Menschen ist dahin.
Du hast dich selbst und alles aufgegeben
und siehst in deinem Leben keinen Sinn.
Dir ist's egal, was andre von dir denken,
denn keinen siehst du, der dir helfen will.
Doch komm zu Jesus, er schenkt die Vergebung.
ja, seine Liebe macht dein Leben hell.
© Christina Telker