Lutherbibel 2017, © Deutsche Bibelgesellschaft

 

29.12.2023

 

Das Jahr neigt sich dem Ende zu

 

Zwölf Monate liegen hinter uns. Wir blicken zurück und gleichzeitig voller Spannung auf das neue, vor uns liegende Jahr. Noch sind wir mit unseren Weihnachtsgeschenken und Erlebnissen der letzten Tage beschäftigt und lassen sie in stillen Stunden nachklingen. Wir denken an das, was uns die letzten Tage brachten. Familientreffen, harmonischen Stunden allein oder zu Zweit. Alles hat seine Zeit und dies ist wichtig für unser Leben.

Wie wird der Rest des Winters werden? Voll hohem Schnee oder nur verregnet und matschig? Vielen Fragen bewegen uns gerade in diesen Tagen, die man auch die Raunächte nennt. Noch heute gibt es den Brauch in Österreich und auch in manchen Bundesländern bei uns, die bösen Geister zu vertreiben.

Aber es gibt auch den Brauch am  6. Januar der Sternsinger, die in Teilen unseres Landes, besonders in katholischen Gegenden, von Haus zu Haus ziehen, um die Häuser zu segnen. Wie dankbar können wir doch sein, zu wissen, alles was kommt, liegt in Gottes Hand.  Vieles hält das neue Jahr bereit. Lassen wir es in dem Vertrauen auf Gott, auf uns zukommen.

23.12.2023

 

Noch staunen können

 

Können wir heute, im Überfluss, in dem wir leben, überhaupt noch staunen? Ist uns dieses wunderbare Gefühl nicht längst abhandengekommen, weil wir alles als selbstverständlich ansehen?

Ich denke zurück an die 1950er Jahre, als uns noch ein Lebkuchen erfreute und der Adventskalender etwas Besonderes war. Ich denke zurück, an die Zeit, als wir noch selbst unsere Stiefel putzten und dem Nikolaus, Stroh für seinen Esel oder eine Möhre, aufs Fensterbrett legten. Daneben lag unser Wunschzettel, auf dem kleine Herzenswünsche für das Christkind standen. Ja, es war eine arme Zeit, als die Mutter lange im Voraus die Backzutaten zusammensparte, weil es Lebensmittel nur auf Marken gab und das Westpaket von den Verwandten sehnsüchtig erwartet wurde, mit den Rosinen für den Weihnachtsstollen. Ich denke zurück, an meinen Vater, der den Küchenherd noch mit Kohle beheizte und dort Wache hielt, damit die Temperatur konstant blieb und der Stollen nicht verkohlte. Ich denke zurück, an den selbst gebundenen Adventskranz, für den wir das Tannengrün bei Spaziergängen im Wald aufsammelten. An den mit Zuckerkringeln geschmückten Tannenbaum, der jedoch erst beim Abschmücken geplündert werden durfte. Es waren die kleinen Freuden, die heute keiner mehr beachten würde und doch waren es für uns große Freuden, die Jubel hervorriefen. Wir haben heute alles im Überfluss. Bereits im September finden wir in den Kaufhallen ein reiches Angebot an Lebkuchen und anderen Weihnachtsleckereien. Aber das Stauen ist uns leider abhandengekommen. Irgendwo im stets zunehmenden Wohlstand ist es auf der Strecke geblieben. Versuchen wir es doch einmal neu zu erwecken, in uns.

15.12.2023

 

Raunächte

 

Die Zeit um die Jahreswende zeige sich in vergangenen Jahrhunderten besonders unwirsch. Schneesturm heulte um die Ecken und in den Bäumen. Durch den eisigen  Frost gab selbst das Eis auf dem See knackende Geräusche von sich. Die kleinen Häuser, besonders auf dem Lande, wurde heftig durchgerüttelt, wenn der Sturm durch die Ritzen fegte und an den Fensterläden riss. So kam es, dass die Menschen diese Nächte besonders fürchteten und der Aberglaube in dieser Zeit Hochkonjunktur hatte. Die Fantasie der Menschen trieb Blüten. Wie gut sind wir doch heute dran in unseren massiven, festen Häusern mit den milden Wintern.

Der Zenit ist überschritten, wir wissen, ab der Wintersonnenwende werden die Tage wieder etwas länger. Für uns sind die Tage zwischen dem Christfest und dem Jahreswechsel, Tage, die uns Ruhe schenken zur Entspannung. Wir haben einmal Zeit für uns selbst. Können uns eine Tasse Tee brühen, unser Buch, dass wir auf dem Gabentisch vorfanden, ganz in Ruhe lesen und voller Gelassenheit vom alten Jahr Abschied nehmen? Vielleicht schmieden wir auch schon einige Pläne für das vor uns Liegende. Diese Zeit der Stille braucht der Mensch, um aufzutanken, um unser Inneres wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Diese zwölf Raunächte, die die zwölf Monate des Jahres symbolisieren, sind für uns Zeit zum Nachdenken, zum in uns gehen. Sie laden aber auch ganz besonders ein, diese Zeit mit der Familie für einen Winterspaziergang zu nutzen. Die Natur zu erleben in ihrer Winterruhe. Wie schön ist es, die Natur im Winter zu beobachten. Die Spuren im frisch gefallenen Schnee zu deuten, unseren Kindern Geschichten aus unserer eigenen Kindheit zu erzählen. Es lohnt sich, diese Zeit ganz bewusst für uns zu nutzen.

Zünden wir uns daheim eine Kerze an und gehen wir noch einmal den Weg zur Krippe in Gedanken mit Maria, die jetzt im ärmlichen Stall zu Bethlehem mit ihrem kleinen Kind untergebracht ist. Wie vielen Menschen geht es nicht so gut wie uns. Wie viele sind auch heute auf der Flucht und suchen ein warmes Quartier. Wie viele Kinder werden auch heute ins Elend hinein geboren und lerne von klein an Not und Entbehrung kennen. Auch daran sollten wir denken in unseren warmen, gemütlichen Wohnungen. Nutzen wir die heiligen Nächte der Stille und der Winterruhe und zur Besinnung, zum Innenhalten und zum Nachdenken, aber vor allem auch zum Danken.

 

8.12.2023

 

Ich vertraue dir

 

Ursel und Peter kannten sich bereits seit dem Kindergarten. Es wäre den beiden unmöglich erschienen, wenn sie sich einen Tag hätten trennen sollen. Die Freundschaft der Kinder verband auch sehr bald die Familien, sodass sie gemeinsam den Urlaub verbrachten. Als die Einschulung nahte, meldeten beide Eltern ihre Kinder in der gleichen Schule an, damit diese Freundschaft erhalten bliebe. Später lernten beide die gleichen Berufe. „Unsere Zwillinge“ wurden sie von ihren Kommilitonen genannt. Keiner dachte an mehr, als an Freundschaft. Es gab nichts, vorüber sie nicht miteinander redeten. Bis Peter eines Tages Ursel fragte, was sie davon halten würde, wenn sie heiraten. „Das hatte ich schon lange gedacht“, war Ursels Antwort. Als sich das Studium dem Ende zuneigte, legte der Professor einige Bewerbungsbögen aus, mit dem Zusatz: „Wir suchen noch dringend Teilnehmer für das Projekt ‚Ärzte ohne Grenzen‘“. Peter war sofort begeistert, wollte aber erst mit Ursel sprechen. „Ich könnte mir nicht vorstellen im Ausland zu leben“, antwortete sie spontan, bevor er seine Frage aussprechen konnte. Peter wusste, wie sehr Ursel an ihrer Familie hing und doch konnte er seinen Traum nicht ganz vergessen. Heimlich nahm er sich einen der Bogen vom Lehrerpult mit, füllte ihn aus und steckte ihn in den dafür vorgesehenen Kasten in der Uni. „Das wird ja sowieso nichts“, dachte er bei sich. Die Zeit verging und Peter hatte seine Bewerbung längst vergessen. Die Ferien waren lang und schön. Die Eltern hatten ihren Kindern eine Seereise geschenkt, zur Erholung, bevor der Ernst des Lebens losging. Erst als sie den heimatlichen Hafen erreichten, dachte der junge Mann wieder an sein Projekt. Was würde wohl der Briefkasten für ihn bereithalten? Sie freuten sich auf daheim und auf die berufliche Laufbahn, die jetzt vor ihnen lag. Vor Beginn der Reise hatten beide so einige Bewerbungen herausgeschickt. Die junge Frau träumte im Stillen davon, eine Landarztpraxis, gemeinsam mit Peter, zu übernehmen. Lange würde es nicht mehr dauern und die Hochzeitsglocken würden läuten. Es lag so viel Spannendes vor ihnen. Das junge Paar hatte vereinbart, sich am nächsten Tag im Garten von Ursels Eltern zu treffen, um die, im Laufe des Urlaubs eingegangenen Antwortschreiben gemeinsam zu durchstöbern. Ursel, warf daheim angekommen, alle Briefe in einen Beutel und beachtete sie nicht weiter. Peter konnte es nicht erwarte, die Briefe genauer zu betrachten. Sein Jubel kannte keine Grenzen, als er den ersehnten Brief in der Post fand. Nur, wie sollte er es am nächsten Tag seiner Braut beibringen? Es wurde eine unruhige Nacht. Immer wieder erwog er das Für und Wider, doch er sagte sich auch, wann, wenn nicht jetzt, wo ich jung bin. Am nächsten Tag im Garten, schien seine Stimmung getrübt. „Was hast du?“, fragte Ursel ihren Freund, der jedoch nicht recht mit der Spreche herauswollte. Als sie dann auf dem Tisch, vor der Gartenbank, ihre Beutel entleerten, blickte Peter mit gesenktem Kopf auf seinen Briefstapel. Ursel merkte es sofort und wollte wissen: „Meinst du, wir haben nur Absagen oder warum bist du so traurig?“ Da endlich rückte Peter mit der Sprache heraus und erzählte von seinem beruflichen Traum. Er hielt dabei einen Brief in der Hand. „Dann öffne ihn endlich!“, meinte Ursel, jetzt auch etwas betrübt. Der Brief enthielt eine Zusage. Der junge Mann sollte sich in wenigen Tagen zu einem Vorstellungsgespräch einfinden. „Wenn du es absolut nicht willst, werde ich mich fügen“, sagte er betrübt. „Bisher waren wir Tag für Tag verbunden“, antwortete Ursel. „Vielleicht ist es aber gar nicht schlecht, vor der Hochzeit einige Zeit ein Leben ohne den anderen zu versuchen. Du wirst mir sehr fehlen, aber ich werde dich nicht zurückhalten. Wenn es dein Traum ist, dann erfülle ihn dir.“ Damit war für Ursel alles geklärt. „Jetzt sehen wir uns meine Bewerbungen an, ob ich auch solch Glück habe wie du!“ Peter staunte sehr über seine Freundin. Soviel Großmut hätte er ihr nicht zugetraut. Umschlag für Umschlag sahen sie durch, bis ganz zum Schluss eine Zusage von einer Landarztpraxis, ganz in der Nähe dabei war. Jetzt jubelte Ursel vor Glück. Sie konnte schnell einmal am Wochenende zu ihren Eltern fahren. Die jetzige Ärztin würde sie noch drei Monate einarbeiten und dann die Praxis übergeben. „Das muss gefeiert werden!“, sagte sie zu Peter. Heute Abend werden wir unsere Eltern zum Grillen einladen und ihnen alles erzählen. Peter musste jetzt auch vor seinen Eltern Farbe bekennen. Die Familien waren nicht so glücklich über die Entscheidung, wie ihre Kinder, akzeptierten sie aber. Eigentlich hatten sie angenommen, würden die beiden ihnen den Hochzeitstermin bekannt geben.

In den nächsten Tagen bereitete jeder für sich die Abreise vor. Sie trafen sich, um miteinander über alles zu reden, wie in alten Zeiten. Als Peter endgültiger Abschied für viele Monate, ja vielleicht Jahre nahm, hielten sie sich fest umschlungen. „Wir bleiben uns treu!“, versprach Ursel. „Ich vertraue dir!“ „Das soll nicht umsonst sein“, erwiderte der junge Mann. „Sollte einer von uns sich einmal in einen anderen verlieben, müssen wir ehrlich zueinander sein“, sagte Peter zum Abschied.

Viele Briefe gingen hin und her. Beide erzählte von ihrer Arbeit. Von den Freuden und Leiden, die sie mit sich brachte. Nach drei Jahren gaben sie ihren Eltern den Hochzeitstermin bekannt. Ursel hatte in den Jahren die Arztpraxis ausgebaut. So konnte Peter von nun an mit ihr gemeinsam ihr Leben für die Landbevölkerung einsetzen. Ihre Kinder konnten in natürlichen Bedingungen in einem schönen Landhaus aufwachsen. „Unser Vertrauen hat sich ausgezahlt!“, darin waren sich beide einig.

 

30.11.2023

 

Mit Engelsflügeln

 

Engel begegnen uns in der Weihnachtszeit auf Schritt und Tritt. Als Schaufensterfiguren, als Fensterbilder und ganz besonders in Krippenlandschaften. Die Weihnachtszeit ohne Engel ist nicht vorstellbar. Waren sie es doch, die in der biblischen Geschichte um Jesu Geburt gleich mehrmals in Erscheinung treten.  Wir wissen, dass Gott in bestimmten Situationen, den Menschen seine Engel sendet. Ist diese Gewissheit nicht wunderbar?

Nicht nur in der Adventszeit, sondern lebenslang können wir uns auf ihn verlassen. Auch heute noch berichten Menschen von Begegnungen mit Engeln. Nippesfiguren und Ketten sind dazu da, uns an ihrem Anblick zu erfreuen. Gottes Engel treten nur in ganz besonderen Situationen in Erscheinung. Sie sind keine Püppchen, sondern seine Boten.

Aber auch wir Menschen können zu Engeln werden für unseren Nächsten im Betrieb oder auf der Straßen, indem wir erkennen, wo Hilfe gebraucht wird. Das kann sein, in dem wir bei Mobbing eingreifen oder Einsamen unser Ohr leihen, damit sie sich einmal alles vom Herz reden können. Ein Engel der Nächstenliebe sieht aus wie du und ich. Er taucht unter in der Masse und hat keine besonderen Merkmale. Doch es ist wichtig, ihn in der Not zur Seite zu haben.

24.11.2023

 

Unbezahlbar

 

Seit Jahrhunderten und Jahrtausenden gibt es Arm und Reich. Denken wir an unsere Zeit, ist es erschreckend, wie viele Menschen auf die Suppenküchen oder die Tafel angewiesen sind. Gerade im vergangenen Jahr stellten Medienberichte fest, dass die Preise für Lebensmittel stark gestiegen sind. Nicht jeder ist in der Lage diese Preise zu bezahlen und schon wird die Schranke zwischen Arm und Reich immer größer. Ganz besonders in den Schulen ist es für Kinder schwer aus benachteiligten Haushalten zu kommen. Denn bereits bei den Jüngsten wird dieser Standesunterschied sichtbar. Und doch gibt es Dinge, die selbst für die reichsten Menschen der Welt nicht bezahlbar sind, weil es hier nicht um bare Münze geht, sondern um die Gaben, die wir tagtäglich geschenkt bekommen. Die Luft, die wir brauchen, um atmen zu können, steht Arm und Reich gleichermaßen zur Verfügung. Die Freude an den Jahreszeiten, das Erwachen der Natur im Frühling. Selbst ein Millionär könnte nicht sagen, im Sommer, jetzt bestimme ich das die Flüsse zufrieren und es Winter ist. Das Leben auf der Welt liegt einzig in Gottes Hand.

 

Ich dank dir, Herr, für jeden Morgen,

ich dank dir, dass ich leben darf!

Ich danke dir auch für den Abend,

der mir Ruh und Frieden gab.

Ich danke dir, für meine Heimat,

 

die mich erfreuet Tag um Tag!

Ich danke dir Herr, für die Schöpfung,

den Wasserquell am Wegesrand.

Ich danke dir für deinen Segen,

mit der du unsre Welt erhältst.

17.11.2023

 

Er führet mich auf rechter Straße

 

Diese Zeile aus dem 23. Psalm kennen wir alle. „Die Priester“ haben diese Worte in einem wunderbaren Lied zusammengefasst; „Möge die Straße uns zusammen führen“. Wir sind auf dem Weg, solange wir leben. Unsere Straße führt von der Geburt bis zu unserem Lebensende. Auf dieser Straße, geht es wie im realen Straßenverkehr, oftmals turbulent und gefährlich oder ruhig und still zu. Wir brauchen Gottes Schutz, um unbeschadet für unsere Seele auf dieser Straße zu bestehen. Vertrauen wir ihm und lassen wir uns führen. Er weiß den Weg und wird es wohl machen. Was wir brauchen ist Vertrauen und wir sollten lernen zuerst ihn zu fragen, bevor wir einen bedeutenden Schritt tun. Unser eigenes Denken und Planen führt uns oft auf Irrwege und in Sackgassen, aus denen wir nur schwer wieder herauskommen. Darum bitten wir um Gottes Schutz, um seine Führung. Denken wir noch einmal an das Lied. Der gemeinsame Weg mit Glaubensschwestern und Brüdern, geht sich leichter, als allein.

 

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10.11.2023

Stürmische Momente

 

Der Herbst hat nicht nur schöne Zeiten, auch mit zahlreichen Stürmen zieht er durch das Land. Gehe ich mit unserem Hund auf die Straße, weil es nicht anders geht, bemüht er sich möglichst schnell wieder ins Haus zu kommen. Stürme, ja Orkane können es in sich haben und so manchen bleibenden Schaden anrichten. Die ersten Tage nach einem heftigen Sturm tut es gut, die Wälder zu meiden. 

Ebenso ist es mit unserem Leben, nicht immer läuft alles glatt, immer wieder treten stürmische Zeiten zu tage und machen es uns schwer. Wie gut, wenn dann einer im Lebensboot sitzt, auf den wir bauen können.

Als die Jünger mit Jesus auf dem See waren, erhob sich ein großer Sturm, der das Schiff zu senken drohte. Da bekamen es die Jünger mit der Angst und baten Jesu um Hilfe. Er gebot dem Sturm Stille und es geschah. Wie einfach war doch die Lebensrettung in diesem Falle. Der Meister sitzt mit im Boot und es entsteht kein Schaden an Leib und Leben. Ein paar Worte Jesu regeln alles. Doch wie ist das in unserem Leben, wenn da unser Lebensschiff zu sinken droht. Jesus wird nicht immer dem „Sturm“ Einhalt gebieten, aber er wird uns Geborgenheit und innere Ruhe schenke den Sturm zu bestehen, wenn wir ihm vertrauen.

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3.11.2023

 

Sonnenuntergang

 

Gerade im Herbst und im Winter erleben wir oft die schönsten Sonnenuntergängen. Diese Färbung des Himmels durch die untergehenden Sonne können wir nur immer aufs Neue bewundern und bestaunen. Wir können uns nicht sattsehen an diesem sich stets verändernden Schauspiel, bis die Sonne ganz am Horizont verschwunden ist.

Als ich im Urlaub mit meinem Mann durch die Wiesen spazieren ging, vor uns die Gebirgskette, die auch im Sommer nicht ihre Schneekuppen verlieren, war dies schon ein zauberhafter Anblick. Als dann noch Minuten später diese Welt in einem glutroten Sonnenuntergang versank, konnten wir nur noch staunend stehen und andächtig unserem Schöpfer danken. Wir setzten uns auf eine der Bänke, die diese Wanderwege säumen und genossen den Anblick. Wie wunderbar und doch jeden Abend anders stellt sich Gott uns Menschen dar. Oft gehen wir im Alltag des Lebens, ohne einen Blick für diese Schönheit vorbei. Stets den nächsten Termin im Blick erkennen wir kaum, mit wie viel Schönheit aus der Natur wir umgeben sind. Gönnen wir uns fünf Minuten des Schauens und Dankens. Wir werden bald feststellen, wie gut es unserem Körper und unserer Seele tut.

 

 

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27.10.2023

 

Liebe und Geborgenheit

 

Es gibt Gefühle und Empfindungen, die vom ersten Schrei des neuen Lebens bis hin zu unserem letzten Atemzug von Bedeutung, ja lebenswichtig sind. Dazu gehört in erster Linie die Liebe, gleich gefolgt von der Geborgenheit. Eine Pflanze, die nie das Licht der Sonne sieht kann nur dahinvegetieren, sich jedoch nie zu ihrer vollen Schönheit entfalten.

Da geht es dem Menschen ebenso. Das erste Lächeln der Mutter, wenn sie ihr Kind das im Arme hält. Dieses Glücksgefühl, das Liebe und Geborgenheit ausstrahlt, überträgt sich auf das Kind.  Wenn ein Säugling schreit, hilft es oft schon, dass die Mutter ihn nur liebevoll auf den Arm nimmt.  Schon ist der erste Kummer gestillt und das Kind wird ruhiger. Geborgenheit und Liebe im Elternhaus eines Heranwachsenden können viel zur Entwicklung des Kindes beitragen.

Doch nicht nur im Kindesalter sind diese zwei Faktoren die Stützen unseres Lebens. Später in der Ehe sind sie ebenso wichtig. Zeigen wir unserem Partner, dass wir ihn von Herzen lieben, stärkt dies auch das Vertrauensverhältnis zwischen Beiden. Ehen, die von der Liebe getragen sind, überstehen auch so manchen Sturm und halten meist bis ins hohe Alter.

Lassen später, wenn wir in die Jahre kommen, unsere Kräfte nach, wird trotz allem nie die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit aus uns weichen. Ein kleiner Gruß, ein Streicheln der Hand, ein Lächeln beim Tee servieren können das Leben eines alten Menschen erhellen. Ich wünsche uns allen, dass sich diese beiden Fäden durch unser Leben ziehen.

 

 

Im Elternhaus

 

Im Elternhaus, da fühl ich mich geborgen,

    hier kann ich Mensch sein, hier gehör ich hin.

Drücken mal Kummer mich, und Sorgen,

weiß ich, wo ich die Lösung find.

 

Das Leben läuft nicht immer nur gerade,

auch Sturm und Hagel säumen unsern Weg,

doch gibt es immer einen Ort der Zuflucht,

wie schlimm, auch immer, grad das Wetter geht.

 

Hier auf der Insel ‚Heimat‘, find ich Ruhe,

find ich Geborgenheit, ganz gleich zu welcher Stund.

Hier kann ich ruhen und genesen,

hier wird mein krankes Herz gesund.

 

Solch eine Heimat, hab ich auch bei meinem Gott,

im Himmel hält er den Platz mir frei,

wann ich auch komme, seine offnen Arme,

warten auf mich, dereinst im Himmelreich.

20.10.2023

 

Jeden Tag ein wenig danken

 

Ist er nicht schön, so ein Sommertag? Schon früh am Morgen weckt uns der Gesang der Vögel. Ein Blick zum Fenster lässt uns den Sonnenaufgang erleben, dabei ist es erst vier Uhr früh. Missmutig drehe ich mich auf die andere Seite. ‚Muss das sein? ‘, frage ich mich, wo ich doch dringend noch ein paar Stunden Schlaf benötigte, vor des Tages hektischem Treiben. Kaum bin ich wieder eingeschlafen, wecken mich fröhlich lachende Kinderstimmen. Ich höre das Rollen von Kofferrädern. ‚Da will wohl gerade eine Familie in den Urlaub fahren?‘ Wieder ist der so wertvolle Schlaf gestört. Meine Laune sinkt auf den Nullpunkt. Als dann endlich die Zeit des Aufstehens kommt, stelle ich fest, die Kaffeemaschine ist defekt. ‚Jetzt reicht’s‘, denke ich, nehme meine Tasche und mache mich auf, zum Dienst. So missgelaunt wie ich bin, kann der Tag nur trübe werden. ‚Heute sollte mir lieber keiner über den Weg laufen, der mich mit Fragen löchert, sonst kann ich für nichts garantieren‘, denke ich noch, als mein Chef schon um die Ecke biegt und mich mit zusätzlicher Arbeit eindeckt.

Ja, nicht selten beginnt so unser Morgen. Aber sehen wir es doch einmal von der anderen Seite. Ich erwache früh um vier Uhr vom Gesang der Vögel und denke bei mir: ‚Wie schön! Danke, Vater im Himmel, dass ich so gut schlafen konnte und jetzt auch noch von einem Konzert geweckt werde.‘

Ich höre durch das geöffnete Fenster, wie gerade eine Familie in den Urlaub fährt. ‚Noch zwei Wochen‘, gehen meine Gedanken, dann darf auch ich die Koffer packen.

Meine Kaffeemaschine gibt den Geist auf. ‚Was soll's, denke ich, entweder ich brühe mir auf die Schnelle einen Kaffee in der Tasse oder ich begnüge mich mit einem Tee. Ich denke daran, dass viele Menschen nicht diese Möglichkeit haben. Oft nicht einmal einen Schluck frisches Wasser. Es gibt so viele Gründe, sich zu freuen und zu danken. Versuchen wir es doch einmal mit der richtigen Sichtweise.

 

13.10.2023

 

Optimismus-Pessimismus

 

Ein jeder von uns kennt dies aus seinem eigenen Umfeld. Mit Pessimisten ist das Leben nicht einfach. Alles, aber auch alles malen sie erst einmal grau in grau. Nach dem Motto: Belehre mich erst eines Besseren. Ohne Beweis können wir sie schwer von etwas überzeugen. Ein Optimist hingegen hofft erst einmal das Gute und lässt es notfalls auf eine Enttäuschung ankommen. Die rechte Portion von beidem wäre ideal.

Zwei Kinder spielen im Garten unter einem Pflaumenbaum. Das eine freut sich an den Pflaumen und genießt die reifen Früchte, das andere schaut nur verängstigt nach Wespen aus. Die Mutter sagt: „In der Pflaumenzeit gibt es viele Wespen. Sieh dich vor!“ Immer wieder schwärmt die eine von den leckeren Früchten und ihrer Süße. Aber es hilft nichts, die andere steht abwartend in der Ferne. Auf einmal, autsch, hat doch tatsächlich eine Wespe von hinten zugestochen. Jetzt weint das Mädchen und es ist für sie die Bestätigung, nie wieder in die Nähe von Pflaumenbäumen zu gehen.

Den Stich hätte sie auch beim Genuss des Obstes bekommen können. So wartete sie förmlich darauf, dass endlich eine Wespe käme, um zuzustechen.

Ähnlich ist es auch in unserem Glaubensleben. Wir können immer nur am Rande stehen und auf die Kirchgänger schauen, um zu denken, ‚Gott gibt es ja doch nicht. Wo ist der Beweis?‘ Wir können aber auch auf die Bibel vertrauen und auf Gottes Wort. So werden wir recht bald gute und wertvolle Erfahrungen mit ihm machen. In unserem Leben müssen wir immer wieder einmal mit negativen Erfahrungen fertig werden. Wir tun uns selbst jedoch nichts Gutes, wenn wir stets nach ihnen suchen, anstatt zuerst einmal das Gute zu sehen.

 

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6.10.2023

 

Ob das wohl hilft

 

Gerade komme ich von Arzt und betrachte meine Medikamente, die ich verschrieben bekam. ‚Besser ist es wohl, ich lese den Beipackzettel erst gar nicht‘, denke ich so bei mir. ‚Nur schnell schauen, wann ich sie einnehmen muß.‘ Da fällt mein Blick auch schon auf die Nebenwirkungen und ich stelle, das Mittel schnell in die hinterste Ecke des Schrankes. ‚Das kann doch nicht wahr sein, nein das tue ich mir nicht an!‘, denke ich und beginne zu überlegen. Was hätten meine Vorfahren wohl in meiner Lage getan? Hildegard von Bingen fällt mir ein, mit ihrer Kräuterapotheke und so manch anderes gutes Buch. Ich denke daran, was man alleine mit Honig alles bewirken kann. Desto mehr ich mich damit beschäftige, an um so mehr alternative Mittel erinnere ich mich.

Ich denke daran, wie meine Mutter, in meiner Kindheit, den ganzen Sommer über so manches Kräutlein sammelte, um es zu trocknen.  Tauchte dann in der trüben Jahreszeit ein Zipperlein auf, wusste sie es stets anzuwenden. ‚Das waren noch Zeiten‘, denke ich so. Der nächste Arzt war nicht so leicht zu erreichen, da man weder Telefon noch Auto besaß.

Wozu bin ich eigentlich zum Arzt gegangen und habe meine wertvolle Zeit im Wartezimmer abgesessen?‘ frage ich mich.  Nun beginne ich herauszusuchen, welche Kräuter mir helfen könnten. Der Entschluss ist gefasst und wird ausgeführt. Nach wenigen Tagen stelle ich fest, dass es mir bessergeht. Wie werde ich mich wohl beim nächsten Mal verhalten? Werde ich die soeben erlebte Erfahrung beiseiteschieben und wieder gleich zum Arzt gehen oder vertraue ich auf Gottes Himmelsapotheke? Wie wir handeln, können wir nur selbst entscheiden. Nicht immer hilft ein Kräutlein aus meiner Hausapotheke, aber bei so manchem Stärkungsmittel, dürfen wir uns gerne an die Erfahrungen unserer Eltern erinnern.

 

Gott schenkt dir Medizin

 

Ist die Seele einmal krank,

geh raus in die Natur,

dort erlebst du Vogelsang

und Gottes Wunder pur.

 

Ist die Seele einmal krank,

so send ein Lächeln aus,

glaube mir, es kommt zurück,

kehrt ein in deinem Haus.

 

Nicht immer hilft dir Medizin,

so manches Mal ist`s Wärme,

inn`re Wärme für dein Herz;

ein jeder hat sie gerne.

 

Mit Liebe und mit viel Musik,

geht manches ohne Klage,

Gott gab sie dir als Lebensquell,

für manche dunklen Tage.

 

29.09.2023

 

Das richtige Maß

 

Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Das richtige Maß zu finden, ist oft nicht ganz einfach. Bernd saß mit seinen Freunden zusammen, Heute feierten sie die bestandene Prüfung. Mit einem „Ausgezeichnet“, konnte er jetzt auf die Uni. Da vergisst man schon einmal vor Freude das rechte Maß. Als er am Abend meint, seinen Heimweg im Auto zurücklegen zu können, gibt es ein böses Erwachen. Er wird seinen Führerschein los, obwohl er ihn jetzt dringend bräuchte, um täglich zur Uni zu fahren. Pech gehabt, könnte man denken, aber Bernd brachte es zum Nachdenken.

Inge wollte beim Diskussionsabend nicht hinter den anderen zurückstehen, nein sie wollte mehr, sie wollte anerkannt werden und ein wenig Bewunderung. So redete sie sich um Kopf und Kragen und sagte ja, zu Ämtern, für die ihr eigentlich gar keine Zeit blieb. Auf dem Heimweg, konnte sie sich selbst nicht verstehen und überlegte, wie sie nur wieder aus dieser Lage herauskommen könnte. Doch das in der Öffentlichkeit gegebene Wort konnte sie nicht mehr zurückziehen. Es wurden harte Jahre, in denen sie kaum an Freunde oder Freizeit denken konnte.

Vielen von uns geht es ähnlich. Das rechte Maß zu finden, im rechten Augenblick, ist nicht einfach. So manches Mal ernten wir Unverständnis, wenn wir nicht zustimmen, dafür aber eine absagende Antwort geben. Doch gehen wir unseren Weg. Wir sind nur unserem himmlischen Vater und uns selbst verantwortlich. Auch wenn wir dabei einmal verlacht werden

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22.09.2023

 

Kreuzwege

 

Möchten wir im Urlaub die Gegend, insbesondere die Natur etwas näher kennenlernen, begeben wir uns auf eine Wanderung. Wir haben Freude daran, die Fauna und Flora zu betrachten, die doch meist anders ist, als bei uns daheim. Voll guter Laune, ein Lied auf den Lippen geht es voran, bis wir auf eine Wegkreuzung stoßen, die nicht oder nur wenig ausgeschildert ist. Jetzt schwindet bald die gute Laune und wir überlegen, ob wir aufs gerade Wohl vorwärtsschreiten, ganz gleich, wo wir am Ende landen oder ob wir den Weg, den wir kamen, zurückgehen. Sind wir noch gut zu Fuß und der Tag hat gerade begonnen, wird uns sicher die Neugier vorantreiben und wir wählen ganz einfach einen Weg und vertrauen darauf, gut anzukommen. Dieser Weg kann uns an Orte führen, die uns bisher unbekannt waren. Und gerade diesen Weg ist gehen wir dann voller Abenteuerlust und Neugier. Vielleicht werden wir am Ende des Weges belohnt. Für den Heimweg wählen wir eins der öffentlichen Verkehrsmittel und können am Abend sagen, dieser Tag hat sich gelohnt. Vielleicht gehen wir aber auch gleich ohne Planung einen neuen Weg und warten auf das, was sich uns bietet.

Ähnlich ist es mit unserem Glauben. Nicht jeder bekommt ihn in die Wiege gelegt. Manch einer wird ihn erst später, als Erwachsener, wie ein Abenteuer finden und kennenlernen. Viele Wege gibt es, die Gott auswählt, um uns zu sich zu führen. Egal welchen Weg wir auf dem Weg zu Gott gehen, wir werden ab und zu an einem Wegkreuz stehen. Dann liegt es an uns, ob wir seine Hand ergreifen und uns führen lassen oder ob wir zurückgehen, weil uns der alte Weg der bekanntere ist. Auf Gottes Weg kommen wir früher oder später am Kreuz nicht vorbei. Dort finden wir Halt und Hilfe.

15.08.2023

 

Sternstunden

 

Was kann man heute nicht alles verschenken. Die Bandbreite ist endlos geworden. Schenkte man in früheren Jahren zumeist Dinge, die wir selbst erstellt haben, wie eingewecktes Obst, selbstgebackene Kekse, oder auch mal ein paar selbstgestrickte Socken, so ist solch ein Schenken völlig aus der Mode gekommen. Dafür kann ich heute meinem Liebsten einen Stern schenken, der dann seinen Namen trägt. Aber möchten wir das wirklich? Sternstunden im Leben haben meist mit anderen Menschen zu tun. In Zeiten der Sorge, der Konflikte und Zweifel sehen wir oft alles düster und grau. Freunde sind ganz besonders in diesen Zeiten „Geschenke“ von Gott und bringen Licht und Wärme in unseren Alltag. In der Forschung und Wissenschaft sind Sternstunden herausragende Ereignisse. Auch Lieder können Freude in uns hervorrufen, uns so zu Sternstunden für uns werden und uns an vergangene, ganz besondere Momente erinnern. Wenn wir sie hören wird uns warm ums Herz, wir können diese Momente noch einmal erleben in unserem innersten. Jeder von uns kennt solch ein Lied, das uns an gemeinsame Erlebnisse erinnert. Dort wo ein Kind geboren wird, geht ein neuer Stern am Himmel auf, sagt man. Eine Geburt ist immer eine besondere Sternstunde. So ein kleines Wesen, wird geliebt und bestaunt von jedem der es sieht, ganz besonders von Eltern und Großeltern.

Auch die Jünger werden solche Sternstunden erlebt haben, als sie mit Jesus unterwegs waren. Dazu können wir Jesu ganz bestimmt Jesu Wundertaten rechnen, die seine Begleiter miterleben durften. Ganz besonders auch die Auferstehung. In ihre Trauer hinein, geht die Sonne auf, als sie erleben, ihr Herr und Meister ist nicht Tod, er lebt! Wie wunderbar!

08.09.2023

 

Ich folge deinen Spuren

 

Ein Junge ging mit seinem Vater am Strand spazieren. Nach einer Weile kamen sie an einen Weg, der so schmal war, dass sie nur noch hintereinandergehen konnten. „Halte dich an meine Spuren und gehe in ihnen, dann wird es leichter für dich“, riet der Vater seinem Sohn. Der Junge versuchte, dem Rat zu folgen, so gut er konnte. Nach einiger Zeit sah sich der Vater um und merkte, dass sich ein großer Abstand zwischen ihm und dem Jungen gebildet hatte. Er blieb stehen und wartete auf seinen Sohn. Als ihn dieser erreicht hatte, sagte er: „Ich schaffe es nicht, in deinen Spuren zu gehen, sie sind zu groß.“  „Dann werde ich ab sofort kleinere Schritte nehmen“, entgegnete der Vater. Aber auch jetzt war es noch schwer, für den Jungen, seinem Vater zu folgen. Als der Weg sein Ende nahm und sie wieder nebeneinander gehen konnten, umarmte der Vater seinen Sohn und meinte: „Du hast dich sehr bemüht meinen Spuren zu folgen. Das war nicht leicht für dich. In Zukunft werden wir Wegen wählen, auf denen wir gemeinsam nebeneinander gehen können.“ Glücklich lagen sich beide in den Armen und setzten ihren Weg fort.

Es ist uns nicht immer einfach, den Erwartungen anderer zu entsprechen. Gott kennt uns, er erwartet nie mehr von uns, als wir leisten können.

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01.09.2023

 

Zeig dich – steh zu deinem Glauben

 

Zu Zeiten der DDR war es nicht einfach, zu seinem Glauben zu stehen. In den Schulen wurde es den Kindern, die sich einzig zur Konfirmation bekannten, nicht leichtgemacht. Auch in den Betrieben, war es schwierig sich in der Brigade zu outen, ohne gleich am Rande zu stehen, als Ausgegrenzter. Doch wie ist das jetzt? Immer wieder muss ich staunen, dass es auch heute; in einem christlich regierten Staat, nicht ganz so leicht ist, Farbe zu bekennen. Nein, gewiss, mit Schwierigkeiten hat man nicht zu rechnen, ABER unter den Kollegen ist es immer noch nicht ganz einfach zu sagen: „Ich bin Christ! Ja, ich gehe sonntags zum Gottesdienst.“  Oftmals hat man mit einem spöttischen Grinsen zu rechnen oder manch zweideutiger Bemerkung. Ist es da nicht besser, zu schweigen. Zeig dich! ‚Sag mir, wo du stehst‘, hieß die Textzeile eines Liedes in den 60er Jahren. Gott steht zu uns, in jeder Situation, sogar am Kreuz, als es um sein Leben geht. Versuchen wir es doch einmal mit etwas Mut und stehen wir zu unserem Glauben. Zeigen wir uns und machen wir es nicht wie Petrus, der Jesus mehrmals verleugnete.

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25.08.2023

 

Ein Tier an deiner Seite

 

Die Freundschaft zwischen Mensch und Tier ist uralt. Es begann mit einer Zweckgemeinschaft zwischen beiden. Der Mensch versorgt das Tier, dafür ist das Tier ihm zu Diensten. In vielen Fällen ist das bis heute so geblieben. Es gibt jedoch auch echte Freundschaft, zwischen Mensch und Tier, ein Geschenk, dass für jeden, der es erleben darf, sehr wertvoll ist.

Gerade jetzt im Januar füllen sich wieder die Tierheime. Eltern konnten den Wünschen ihrer Kinder nicht widerstehen, obwohl sie genau wussten, dass es nur schiefgehen konnte, wurde dem Wunsch nach einem Tier unter dem Weihnachtsbaum nachgegeben. Es endet mit der Enttäuschung eines Kindes und einem ebenso traurigen Tier.

Als ich vor einiger Zeit meine Bekannte wiedertraf, erzählte sie mir ihre Geschichte.

Vor einigen Jahren hatten sie sich einen Foxterrier angeschafft. Wie es die Art dieser Rasse ist, war Nicki nicht gerade lammfromm und bereitete deshalb manchen Kummer. Er war nicht davon angetan, brav an der Leine zu gehen. Hören war nicht seine Stärke. Für die Erziehung des Vierbeiners fand keiner so richtigen Zeit. So kam es dann, dass Nicki nach drei Jahren Frust, nicht gerade der Liebling der Familie war. Man behielt ihn, weil man nicht recht wusste, wohin mit ihm.

Wieder einmal besuchte die Familie eine Hundeausstellung. Bei den Yorkshire Hündchen kamen sie nicht vorbei. Der Jüngste der Familie bettelte so lange, bis er das Herz des Vaters erweicht hatte. „Aber nur, wenn Nicki sich mit ihm verträgt“, war die Bedingung. Der Weihnachtsabend kam und eins dieser Welpen saß unter dem Baum. Der Jubel war groß. Nur einer war anderer Meinung, das war Nicki. Er dachte gar nicht daran, den Kleinen anzuerkennen. Nun kam es, wie es kommen musste. Man hielt sich nicht an die Abmachung, sondern suchte nun eine Lösung für Nicki. Da fiel dem Vater ein, dass es ja noch diesen Garten gab, mit Laube. Kein Gassigehen mehr, mit diesem schwierigen Hund. Er würde auch jeden Tag nach ihm sehen, da seine Dienststelle ganz in der Nähe lag, versprach er. Das Urteil war gefällt. Nicki wurde im tiefsten Winter, nachdem er bisher ein Stubenhund war, in die Laube abgeschoben. Mit Tränen in den Augen meinte meine Bekannte: „Ich komme nicht gegen meinen Mann an. Nicki tut mir in der Seele leid.“ ‚Wie herzlos‘, dachte ich. Ist das Tierfreundschaft?

Bei mir wohnt ein kleiner Kanarienvogel, der mich jeden Tag mit seinem Lied erfreut, abends seine Runden fliegt und dann gerne zu mir auf die Schulter kommt, um mir etwas zu erzählen. Aber ist es nicht ganz gleich, ob Vogel, Katze, Meerschweinchen oder Hund, jedes Tier empfindet wie auch wir Menschen, jedes Tier hat eine Seele. Wir Menschen sind dazu bestimmt, die Tiere zu schützen. Gott hat Mensch und Tier geschaffen und liebt sie beide. Uns gab er den Verstand die Natur zu erhalten. Tiere bauen schnell Vertrauen zu uns Menschen auf, das sollten wir nicht enttäuschen.

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18.08.2023

 

Ein Leuchtturm am Strand

 

Vor ein paar Stunden sind wir an unserem Urlaubsort angekommen. Jetzt genießen wir den Abendspaziergang am Strand. Mein Blick fällt auf den Leuchtturm, welch ein Bild! Wie beeindruckend ist es doch, muss ich so denken, wie in früheren Jahrhunderten die Schiffe von diesem Licht in den Hafen geführt wurden. Wenn die Matrosen, den Leuchtturm erblickten, wussten sie, der Hafen ist in Sicht. Die strapaziöse Fahrt über die Meere, mit all ihren Urgewalten, nahm ein Ende. Man freute sich darauf, seine Lieben wiederzusehen, im heimatlichen Hafen angekommen zu sein. Bereits 290 n. Chr. wurde der „Pharos von Alexandria“ erbaut. Bereits damals machten sie die Menschen Gedanken darüber, den Seeleuten, den Weg in den heimischen Hafen zu erleichtern. Es ist wichtig, einen Richtpunkt, einen Leuchtturm im Leben zu haben. Unser Leuchtturm ist Jesus, er führt uns sicher durch jeden Sturm! Er hilft uns dort, wo wir zu stranden drohen. Herr, dafür danken wir dir.

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11.08.2023

 

Ihr werdet mich suchen und finden;

denn, wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,

so will ich mich finden lassen Jeremia 29, 13-14a

 

Immer wieder suchen wir in unserem Leben nach irgendetwas. Bei manchen Dingen sind wir uns ganz sicher, dass wir sie genau an diesen Ort gelegt haben und doch sind sie wie vom Erdboden verschluckt. Jeder von uns wird es so oder ähnlich schon einmal erlebt haben. Später finden wir diesen gesuchten Gegenstand an einer ganz anderen Stelle wieder. Irgendetwas, vielleicht das Läuten an der Wohnungstür, brachte uns in diesem Moment, als wir es fortlegen wollten, davon ab und so legten wir diesen Gegenstand an einem anderen Platz ab. Ganz normal und doch bringt es uns später dazu, lange zu suchen.

Wie ist das aber mit unserem Glauben? Haben wir Gott schon ganz bewusst gesucht? Oder ist er eine feste Größe in unserem Leben, bei der wir meinten, nicht suchen zu müssen? Um ihm jedoch wahrhaft nahezukommen, sollten wir ab und an nach seiner Nähe suchen. Er ist immer für uns da und doch möchte er auch, dass wir für ihn da sind und verbirgt sich ab und an, sodass wir meinen, er wäre nicht da. In der Stille zu ihm finden, ihn bewusst zu suchen, um ihm nahe zu sein, kann keinem von uns schaden

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4.8.2023 

Wissen oder Glauben

 

Jedes Jahr zum Ende des Sommers lernen die Abc-Schützen zum ersten Mal ihre Schule kennen. Viel wird von ihnen erwartet. Manch einer kennt bereits eine ganze Reihe von Buchstaben, ein anderer hat es schwer, sich zu konzentrieren und Tag für Tag zu lernen. Wissen ist Macht! Dieser Satz aus alter Zeit trifft heute noch ebenso zu wie damals. Habe ich einen guten Beruf erlernt, wird es später leichter für mich im Leben, eine Stellung zu bekommen, um mir meine Wünsche zu erfüllen. Aber Wissen und Lernen sind nicht alles. Da gibt es noch etwas und das ist unsere Seele, sind unsere Empfindungen und unser Glaube. Dinge, die von unserem Wissen völlig unabhängig sind.

Jeden Sonntag sprechen wir unser Glaubensbekenntnis. Schon vor Jahrtausenden versuchten Forscher dem Glauben, sprich Gott, auf die Spur zu kommen. Immer wieder gelingt es ihnen, die jüngste Glaubensgeschichte um Jesus herum, ein wenig mehr zu entschlüsseln.  Aber all das sind nur Spuren, die bestätigen das Jesus gelebt hat, oder welchen Weg Paulus zurücklegte auf seinen Reisen. Gott selbst ist nicht erforschbar. Da hilft auch kein Wissen. Gott lässt sich nicht beweisen, wir können nur an ihn glauben. Doch manch einer von uns, durfte Gott in seinem Leben erfahren. Diese Erfahrungen weiterzugeben, macht Glauben erlebbar.

 

Wir glauben

 

Du hast die Welt erschaffen

und hältst sie in der Hand.

Das Blühen und das werden,

liegt ganz in deiner Hand.

 

Du trägst uns durch dies Leben,

schenkst täglich neue Kraft.

Du holst uns aus der Tiefe,

nach einer dunklen Nacht.

 

Damit wir nicht alleine

durch unser Leben gehn,

stellst du an unsere Seite;

Menschen, die uns verstehn.

 

Du schenkst uns deine Liebe,

du hältst uns an der Hand,

damit wir gehen können,

einst in dein Vaterland.

 

Wir glauben, an dein Wirken,

vertrauen deiner Macht,

wir glauben, dass du, Vater,

das Leben hast gebracht.

(christina Telker)

28.07.2023

 

Tautropfen

 

Für mich sind Fotos mit Tautropfen eine ganz besondere Freude. Eine Rose, die im frühen Tau des Morgens schimmert, ist an Schönheit kaum zu übertreffen.  Wasser bedeutet Leben für die gesamte Schöpfung, ganz gleich ob Pflanze, Tier oder Mensch! Nur leider ist das nicht immer so. Alleine die heißen Tage des Sommers 2019 hinterließen wieder einmal viel an Zerstörung in der Natur, durch Waldbrände.  Wasser ist eine lebenswichtige Quelle, ohne die wir nicht existieren können. Doch was, wenn diese Quelle versiegt? Der Tod ist unausweichlich.  Viele Menschen meinen dann, warum hat Gott nicht eingegriffen? Sie klagen Gott an.

Es wird für jeden von uns Situationen geben, in denen wir Gott anklagen und verantwortlich machen, für Elend und Leid, das uns umgibt. Aber wie ist das in der Natur? Denken wir zurück, als unser himmlischer Vater, der uns Menschen die Erde übergab. Gott sprach: „Machet euch die Erde untertan!“ Das war ein Auftrag! Was aber haben wir über Generationen hinweg mit unserer Erde getan? Haben wir sie bewahrt und beschützt oder haben wir sie vernichtet, als könnten wir zu jeder Zeit eine neue Erde aus dem Hut zaubern? Es wird Zeit aufzuwachen, um uns den Naturschutz als oberstes Gebot auf die Fahne zu schreiben. Auch künftigen Generationen möchten wir intakte Jahreszeiten hinterlassen, Flüsse, die Wasser führen, in denen sich die Fische tummeln. Viele sind vom Auto wieder aufs Fahrrad umgestiegen. Jeder von uns kann seinen kleinen Teil zum Naturschutz beitragen, damit wir uns wieder am frühen Tau auf der Rosenknospe freuen können. 

Ein Sonnenstrahl am Morgen, kann wie eine Blume für unsere Seele sein, sowie ein Tautropfen auf Gras unser Herz erfreuen kann. Unser himmlischer Vater hat die Natur so wunderbar für uns erdacht. Seine Schöpfung zeigt sich jeden Tag mit neuen Wundern, wenn wir verstehen richtig hinzusehen. Gottes Wort und die Verbindung zu ihm ist Nahrung für unsere Seele.

 

21.07.2023

Mitreden dürfen

 

Lange schon ist es für uns selbstverständlich geworden, dass wir Frauen in höheren Positionen finden. Sogar unsere Kanzlerin ist eine Frau. Doch es ist noch keine hundert Jahre her, da war dies auch in Deutschland noch anders. Es war ein harter Kampf bis zur Gleichberechtigung, die heute noch immer nicht ganz erreicht ist. In Tschad, Zentralafrika, werden heute noch zehnjährige Mädchen Zwangsverheiratet. In Mali ist das öffentliche Leben den Männern vorbehalten, die Frauen haben daheim zu bleiben, um für Kinder und Haushalt zu sorgen. Auch Jesu setzte sich zu seinen Lebzeiten für Frauenrechte ein. Er stellt sich immer wieder vor Frauen, denen Unrecht geschehen sollte, er behandelt sie als ebenbürtig, was ihm oft angekreidet wurde. Wie dankbar dürfen wir sein in einem Land wie Deutschland zu leben, wo Frauen in allen Ämtern mitreden dürfen und dies für uns selbstverständlich ist.

14.07.2023

Mit Gottes Segen durch den Tag

 

Bevor wir nach dem Sonntagsgottesdienst die Kirche verlassen, spricht der Pfarrer den Segen für die Gemeinde. Dieser Segen möchte uns Kraft schenken für die bevorstehende Woche und ihre Aufgaben. Ein Segenswort erfreut unser Herz, es spendet uns Gottes Geleit auf unserem Lebensweg, ob zum Geburtstag oder einfach so, wenn wir uns am Morgen verabschieden, um zur Arbeit zu gehen. Der Segen Gottes, den wir einem Menschen zusprechen oder der uns zugesprochen wird, stärkt unser Herz und trägt uns durch die Zeit. Das war schon zu Zeiten des Alten Testamentes so. Der Segen der Eltern war wichtig für die Kinder. Ohne ihn verließ kein Mann das Haus, wenn er in die Fremde zog. Vor Eheschließungen erbat man den Segen der Eltern. Besinnen wir uns neu auf den Wert des Segens und geben auch wir ihn von Herzen weiter an spätere Generationen. Nutzen wir unsere Möglichkeiten, die uns von Gott gegeben sind, um einem anderen Gottes Segen zuzusprechen.

07.07.2023

Ausreden oder Lüge

 

„Kollege Müller ist momentan nicht zu erreichen." Ich gebe am Telefon eine falsche Auskunft, obwohl mein Kollege neben mir steht und ich gerade erst mit ihm gesprochen habe. Diese und andere Floskeln sind uns längst in Fleisch und Blut übergegangen. Wir denken uns nichts mehr dabei. Ähnliche Ausreden nutzen wir auch, wenn es um uns selbst geht. „Ich habe einen wichtigen Termin und muss gleich fort." Was ist Wahrheit und was ist Lüge? Können oder wollen wir es so manches Mal überhaupt noch unterscheiden? Gott macht da keinen Unterschied, wenn es im neunten Gebot heißt, du sollst nicht lügen.  Vielleicht versuchen wir es doch beim nächsten Mal, auch in kleinen Dingen, bei der Wahrheit zu bleiben, selbst dann, wenn es schwerfällt. Manch einer wird uns für ein offenes Wort dankbar sein.

Wie war das nochmal mit Petrus? Auch er verleugnete, zu Jesu Jüngern zu gehören. Er tat es aus Angst, die er im Anschluss bereute.

Herr, oft ist es schwer, zwischen Lüge und Wahrheit zu entscheiden. Wir halten unsere Aussage für harmlos und doch trifft sie unser Gegenüber und verletzt ihn sogar, weil er uns längst durchschaut hat. Steh du uns bei, damit wir zur Wahrheit stehen und den Nächsten nicht verletzen. Amen

29.06.2023

Verzeih mir meine Fehler

 

Um Vergebung zu bitten ist einer der schwersten Wege, die wir zu gehen haben im Leben, wenn wir auf wahre Vergebung hoffen. Keiner von uns ist fehlerfrei. Aus Unachtsamkeit, tun wir anderen Menschen sehr viel Leid an. Sei es nun, dass wir diesen Menschen falsch eingeschätzt haben oder ihn mit übler Nachrede geschädigt haben. Es gibt viele Möglichkeiten, anderen Menschen psychisch ein Leid anzutun. Dann kann der erste Schritt zur Vergebung schwer wie Blei werden. Zum einen muss ich bekennen falsch gehandelt zu haben, zum anderen kommt mir das Wort der Bitte um Vergebung nur schwer über die Lippen. Viel leichter ist es doch eine Sache im Sande verlaufen zu lassen, bis sie sich alleine wieder löst. Aber tut sie das wirklich oder ist es nur ein Schwelbrand, der jederzeit wieder aufbrechen kann?

Oftmals ist es aber auch so, dass uns der andere längst vergeben hat und wir diese Liebe, die uns zuteilwurde, kaum fassen können, dass wir zwar Vergebung erhalten haben, wir uns jedoch selbst nicht vergeben können. Dann gibt es nur einen Weg, alles, was uns drückt und quält vor Gott auszubreiten. Auch wenn er der einzige ist, der unser Herz kennt und sieht, so ist auch dieser Schritt nicht immer leicht.

Um Vergebung zu bitten oder selbst einem anderen zu vergeben, ist etwas, zudem unser Herz bereit sein muss. Sonst ist es nicht echt und kann jederzeit wieder ausbrechen. In uns hochkochen. Vergebung ist ein Akt der Liebe. Nur, wer wahrhaft und innig liebt, ist hierzu fähig. Danken wir Gott, dass er die Liebe in unser Herz gepflanzt hat, die Vergebung möglich macht.

22.06.2023

Der Fleiß der Ameise

 

Als Gerda am Morgen erwacht, flogen ihre Gedanken gleich wieder zum gestrigen Sonntag und dem Spaziergang mit der Mutter. Gestern streiften beide durch den Wald, das hatte sich das Mädchen lange schon gewünscht. Sie liebt die Natur und solche Waldspaziergänge mit der Mutter, wo beide ganz füreinander da sind und nichts die traute Stimmung stört. Als sie dann ein Picknick im Wald auf einer Lichtung einlegen, entdeckt Gerda, nicht weit entfernt, viele Ameisen. Alle laufen in eine Richtung. Die Mutter erklärt ihr daraufhin das Leben der Ameisen und die Ameisenstraße. Gerda ist erstaunt und kann nicht genug über diese fleißigen Tierchen hören. Nie zuvor hatte sie diese unscheinbaren Insekten bewusst wahrgenommen. Sie beobachtet jetzt etwas genauer und sieht, welch ein Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn im Ameisenvolk steckt. Gottes Schöpfung ist doch wunderbar durchdacht, denkt das Kind, bevor es in die neue Woche startet und aufsteht. Von diesem Erlebnis muss sie unbedingt ihren Freundinnen erzählen.

16.06.2023

 

Glockenklang

 

Seit meiner Kindheit wohne ich direkt neben einer Kirche, trotz mehrerer Umzüge im Leben. So kommt es wohl, dass ich den Schlag der Kirchturmuhr und die Glocken vermisse, wenn ich sie einmal nicht höre. Doch dieser Klang der Glocken hat nicht nur akustischen Symbolwert für mich, nein er erinnert mich stets neu an meine Kindheit, in der mir meine Mutter erklärte, dass der Tagesabschluss immer ein Abendgebet ist. Damals, in ländlichen Gemeinden, wurde vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang gearbeitet. Mittags riefen die Glocken zur Mahlzeit und Rast, die Abendglocken, um 18 Uhr, kündigten den Feierabend an.  Das war mehr als ein rein akustisches Symbol, das war ein Aufruf zum Gebet, denn auch das Mittagsmahl wurde unter Gottes Segen gestellt. Erst wenn der Hausherr das Tischgebet gesprochen hatte, wurde mit dem Essen begonnen. Heute hören wir zwar noch die Glocken, aber nur für wenige Menschen haben sie noch ihre Bedeutung. Unser Leben hat sich geändert. Gemeinsame Mahlzeiten sind nur am Wochenende möglich. Vielleicht versuchen wir es wieder einmal, bewusst auf den Glockenklang zu hören und uns von ihnen an unseren Schöpfer erinnern zu lassen.  Jede Glocke hat einen anderen Klang. Jede einzelne lobt auf ihre Weise den Herrn, denn dafür wurde sie geschaffen.

 

Abendglocken

 

Abendglocken läuten in der Ferne,

sagen dir, der Tag geht nun zur Ruh.

Lass die Sorgen mit den Wolken wandern,

schließ die Augen und komm selbst zur Ruh.

 

Abendglocken möchten dich erinnern,

sieh, dein Leben liegt in Gottes Hand.

Du kannst dich dem Schöpfer anvertrauen,

er schenkt Ruhe dir zur Abendstund.

 

Lausch dem Klang der Abendglocken nach,

hör, sie klingen aus und finden Ruh.

Nimm die Nacht als ein Geschenk aus Gottes Hand,

sieh, dein Schöpfer ist dir immer zugewandt.

 

Auf dem Kissen liegen deine Träume,

Gott spricht auch durch sie so manches Mal.

Komm zur Ruh und lass den Herren walten,

er wird dich und unsre Welt erhalten.

9.6.2023

 

Jesus, unsere Sonne

 

Kann es denn etwas Schöneres geben, als an einem lauen Sommertag im Gras auf der Wiese zu liegen und in den strahlend blauen Himmel zu schauen? Käfer und Schmetterlinge, kann ich aus dieser Position, viel besser beobachten, da ich mit ihnen auf Augenhöhe bin. Die Kräuter und Gräser der Wiese duften so, dass ich diese einmalige Mischung aus purem Sauerstoff und dem Duft der Wiesen, so, recht in mich aufnehmen kann.

Die Sonne ist für uns alle ein Lebenselixier. Nach trüben Tagen sinkt unsere Stimmung auf den Nullpunkt, das liegt am Lichtmangel, wie wir wissen. Die Sonne mit ihrem Licht und ihrer Wärme ist für uns lebensnotwendig. Darum ist für viele Menschen der Sommer die schönste Jahreszeit.

Ebenso geht es uns Christen mit Jesus und seiner Liebe, seiner Zuwendung zu uns. Nicht umsonst war und ist die Kirche der Mittelpunkt einer Stadt. Nicht nur, dass diese Gebäude meist im Stadtzentrum angesiedelt sind, sondern sie sind auch unser Lebensmittelpunkt. Kommen wir in eine fremde Stadt, hält unser Blick zuerst suchend Ausschau nach diesem Gebäude. Hier finden wir Geborgenheit, hier finden wir die Möglichkeit von der Hast des Alltags auszuruhen. Wir können einen Blick in frühere Jahrhunderte und deren Architektur werfen. Vor allem finden wir hier aber auch Menschen, mit denen wir über alles reden können. Ganz gleich, wo wir uns befinden, ob an der See oder im Gebirge. Menschen, die Jesus als Mittelpunkt ihres Lebens ansehen, haben alle das gleiche Lebensmotto, die gleiche Ausrichtung, stets ihrer Sonne entgegen.

Diese Sonne scheint für uns den ganzen Tag, ja selbst in der Nacht. Ob beim Lesen der Tageslosung am Morgen oder beim Gebet in der Nacht. Wir sind nie alleine. Immer, wenn wir in unseren Gedanken oder im Gebet zu Jesus kommen, ist er für uns da. Er umgibt uns mit seinem Schein. Selbst wenn wir durch ein dunkles Tal wandern müssen, ist er an unserer Seite und hält uns.

2.6.2023

Am Ende des Tunnels

 

Führt mich einmal mein Weg durch einen längeren Tunnel, versuche ich diesen zu umfahren. Gerne nehme ich ein paar Kilometer mehr in Kauf, wenn ich dafür im Sonnenschein, durch eine schöne Landschaft fahren kann, die mich inspiriert. So manches Mal ist ein Tunnel jedoch nicht zu umfahren und ich muss in den sauren Apfel beißen und hindurch.

 Ähnlich ist das mit unserem Leben. Wir können uns noch so sehr bemühen alles richtigzumachen, auf unsere Ernährung zu achten, den Körper gesundheitlich fit zu halten. Und dann kommt eine Diagnose, die uns den Boden unter den Füßen verlieren lässt. Dann bleibt uns nichts, als diese Wegstrecke zu bewältigen. Mit guten Freunden ist dies um vieles leichter. Ich weiß, ich bin nicht allein. Wie schön, wenn einer da ist, der mich auf dem schweren Weg begleitet, der auf dem Flur wartet, während ich mich im Untersuchungszimmer des Arztes befinde. Mit einem guten Freund im Rücken meistern wir jede Situation leichter. Oft vergessen wir gerade in solchen Momenten, dass einer immer an unserer Seite ist und unsere Hand hält.

Neulich sah ich einen Bericht im Fernsehen. Einem Säugling musste ein Bypass gesetzt werden. Der Arzt, mit dem der Moderator sprach, sagte: „Vor solch einer Operation gehe ich erst einmal ins Gebet.“ Es tat mir gut, trotz der Tragik der Situation zu erleben, dass auch einige Ärzte wissen, dass sie nicht die Götter in Weiß sind, sondern, dass da einer ist, der über Leben und Tod entscheidet. Wie gut zu wissen, dass wir alle in Gottes Hand stehen und keiner von uns seinem Leben auch nur einen Zoll hinzusetzen kann, wenn Gott es nicht will. Dankbar sollten wir dies bei jedem Tunnel unseres Lebens bedenken und ihm Dank sagen für seine Treue.

 

 

26.05.2023

Ich will den Vater bitten

und er wird euch einen anderen Tröster geben,

dass er bei euch sei in Ewigkeit.

Johannes 14:16

Die Zeit nach Himmelfahrt ist für die Jünger Jesu wohl die schwerste. Jetzt ist ihr Meister für immer von ihnen gegangen. Gewiss, er hatte versprochen, ihnen seinen Geist zu senden, doch bisher hatten sie nichts davon gemerkt. Immer noch trauern sie alten Zeiten nach, in denen sie gemeinsam mit Jesus von Ort zu Ort zogen und jubelnd gefeiert wurden. Das ist nun schon eine ganze Weile her. Irgendwann müssen sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Doch immer noch sind sie sich uneins, wie es weitergehen soll. Plötzlich, und unerwartet, hören sie ein Brausen und als sie sich verwundert umsehen, entdecken sie auf dem Kopf des Nachbarn eine lohende Flamme wie ein Feuer, das aber nicht verzehrt. Sie sind verwundert und fangen plötzlich an zu reden, ein jeder von ihnen möchte von seinen Erlebnissen mit Jesus berichten. Bisher saßen sie in einem abgeriegelten Raum, während draußen das Leben pulsierte. Man feierte das Erntefest. Aus vielen Teilen des Landes waren Menschen in die Stadt gekommen zu diesem Fest. Doch jetzt stören sich die Jünger nicht mehr an der Menschenmasse. Bisher schweigsam, zieht es sie jetzt förmlich hinaus zu den Menschen, um ihnen von Jesus zu berichten. Sie sind die ersten Zeugen, das wird ihnen gerade bewusst und sie müssen reden, wer sollte es sonst tun! Ohne es zu merken und ohne eine Fremdsprache zu lernen, ist es ihnen jetzt möglich, mit den Menschen zu reden, ganz gleich in welcher Sprache. Jesu Wort beginnt zu Laufen durch die Stadt, durch die Nachbarländer, ja um die ganze Welt. Es gibt nur eine wichtige Botschaft: Jesus ist der Sohn Gottes!

 

18.05.2023

Himmelfahrt

In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.

 Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt:

 Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?

 Johannes 14,2

Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, ist er nicht mehr der gleiche wie zuvor. In der ersten Freude, meinen seine Jünger, jetzt gingen es weiter, wie zuvor. Jesus hat den Sieg davongetragen. Von nun an wird sich keiner wagen, ihn nochmals anzugreifen. Sie sehen sich schon als gefeierte Helden. Ist es nicht so, wie bei mancher Wahl. Wir meinen, unsere Partei würde das Schlusslicht sein und plötzlich hat sie so viel Stimmen, dass der Sieg unser ist. Aber bei Jesus ist das anders. Er hat den Sieg über den Tod errungen, doch er ist nicht mehr der Gleiche. Sein irdisches Leben hat er hiermit abgeschlossen. Gewiss, er lässt sich noch einige Male bei seinen Jüngern sehen, um ihnen ein paar Ratschläge mit auf den Weg zu geben, aber er ist nicht mehr mit dabei in ihrem weiteren Leben. Jesus lehrt seine Jünger, den begonnenen Wege allein weiterzugehen. Bis dann der Tag seiner Himmelfahrt kommt. Nun wissen die Jünger es endgültig, sie müssen ihren Weg ohne ihn finden. Wie soll das nun weitergehen? Plötzlich überfällt sie Furcht. Werden sie jetzt verfolgt werden, wie einst Jesus? Wird man sie auch hinrichten? Ist es besser sich zurückzuziehen in ihre Berufe und wieder Fischer zu werden? Es wird eine schwere Zeit, voller Unschlüssigkeit. Viele Meinungen prallen aufeinander. Oft sind sie sich uneins und doch zieht es sie immer wieder gemeinsam an Orte, an denen sie gemeinsam waren. So manches Mal wagen sie sich nicht auf die Straße, aus Angst vor Verfolgung. Immer wieder finden sie sich im Gebet zusammen und hoffen auf eine göttliche Eingebung.

12.05.2023

 

Tempolimit

 

Es gibt wohl nur wenige unter uns, die noch nicht von einem Blitzer erwischt wurden. Sei es aus Gedankenlosigkeit oder weil ich nicht schnell genug ans Ziel kommen kann.

Doch ist es das wert, immer so durch den Tag zu hasten, um ja alles rechtzeitig zu schaffen, am besten noch vor dem gesetzten Termin?

Auch wenn ich mich oft genug über mich selbst ärgere, weil in der Geschwindigkeit, die ich an den Tag lege, auch Fehler unterlaufen, auf die ich gerne verzichten könnte, so gehöre ich auch zu denen, denen es nie schnell genug gehen kann.

Mein Mann ist mein Gegenpol und die Bremse. In manchen Momenten reizt mich seine, mit besonderer Betonung vorgebrachte Bemerkung: „Immer langsam.“ Ich muss dann an mich halten, um nichts zu erwidern. Und doch erkenne ich immer wieder, wie Recht er doch hat.

Warten können, ist eine wichtige Tugend, die nicht allen von uns gegeben ist. Gott muss oft sehr lange auf uns warten, bis wir uns für ihn entschieden haben. Immer wieder zeigt er uns seine unermessliche Geduld. Er kommt uns nahe und wir weisen ihn immer wieder zurück. Sei es, weil wir gerade jetzt keine Zeit für ihn haben, oder weil wir ihn noch nicht erkennen. Doch er gibt nicht auf. Mit zärtlicher Vaterliebe kommt er uns täglich aufs Neue nah. Er muss so viele Enttäuschungen hinnehmen, bis wir zu einem Leben mit ihm bereit sind.

Versuchen wir doch einmal, unser Lebenstempo ein wenig zu drosseln. Bewusst durch den Tag und durch das Jahr zu gehen. Unsere Schritte bedacht zu setzen. Unser himmlischer Vater wird uns auch hierbei hilfreich zur Seite stehen.

05.05.2023

Aus dem Herzen leben

 

Als ich das Kaufhaus verlasse, sehe ich hinter mir eine Frau, schwer beladen mit Einkäufen. Es ist mir selbstverständlich, ihr die Tür aufzuhalten. Das Kind an ihrer Seite quengelt, weil es die Hand der Mutter nicht ergreifen kann. „Haben sie es weit?“, erkundige ich mich und stelle bei der Antwort fest, dass wir denselben Weg haben. Ich fasse zu und helfe ihr beim Tragen, so ist für das Kind die Hand der Mutter wieder frei. Ein dankbarer Blick ist mir Bestätigung genug.

Neulich auf dem Weg zur Arbeit, erlebte ich, dass wie üblich alle Sitzplätze im Bus, belegt waren, als ein alter Mann mit Krücken einsteigt. Es fällt ihm schwer, Halt zu finden. „Bitte setzen Sie sich“, biete ich meinen Platz an. Ich hätte gar nicht anders handeln können, meine innere Stimme würde heftig protestieren.

Meine Kollegin suchte eine Vertretung fürs Wochenende, lange schon hatte sie keinen gemeinsamen freien Tag mehr mit ihrem Mann, sie würden gerne die Eltern besuchen. Jeder hat etwas Anderes vor. Traurig will sie in den Feierabend gehen, da höre ich mich sagen: "Ich übernehme deinen Dienst.“ Meine Kollegin kann es kaum fassen und bedankt sich vielfach. Am Montag erfreut sie mich mit einem Blumenstrauß als Dank.

Es gäbe Beispiele ohne Ende. In meiner Familie

nennt man mich „Mutter Teresa“. Sie meinen es eher zynisch. „So dumm müsste ich sein, immer einspringen, wo Hilfe gebraucht wird“, ist die Allgemeine Meinung. Man wird eher für dumm und naiv gehalten, wenn man heute voller Hilfsbereitschaft ist und mit dem Herzen denkt. Immer wieder freue ich mich, wenn im Fernsehen Menschen besonders hervorgehoben werden für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Dagegen bin ich ein kleines Licht und doch tut es gut zu sehen, wie viele dieser Menschen es auch heute noch gibt.

Denken wir einmal an Jesus und seine Zeit hier auf Erden. Sicher wurde auch er oftmals belächelt und für dumm gehalten, wenn er sich für die Ärmsten der Armen einsetzte, wenn er Menschen heilte und ihnen zu essen gab.

Denken wir an den barmherzigen Samariter, der weder nach Geld, noch nach Ansehen fragte und selbstlos half. Viele Menschen gäbe es aufzuzählen, die sich zu allen Zeiten für hilfsbedürftige Menschen einsetzten. Würden wir mehr mit dem Herzen denken und weniger an uns selbst, könnte viel Leid gelindert werden. Versuchen wir es doch einmal und beginnen gleich morgen damit.

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28.04.2023

Hoffnungsschimmer

 

Manchmal ist es schwer, einen Hoffnungsschimmer am Horizont zu sehen. Ähnlich wie ein Sonnenaufgang schenkt er uns einen offenen Blick und ein Hochgefühl. Doch es gibt Zeiten, in denen wir meinen, alles würde schiefgehen. Das ist kein Licht, das uns hoffen lässt.  Doch plötzlich, wie aus dem Nichts heraus ändert sich alles und unser Leben bekommt wieder einen Sinn. Dies kann nach schweren Trennungen der Fall sein, aber auch nach einer längeren Krankheitsphase, die uns runter-drückte. Oftmals sind es die kleinen Dinge am Rande des Lebens, die uns wieder Kraft geben. Wir finden eine längst vergessene Freundin im Internet wieder, können sogar Kontakt mit ihr aufnehmen und staunen, wie gut wir uns nach all den Jahren immer noch verstehen.

Die Tochter, die lange nichts von sich hören ließ, ruft an und berichtet von ihrem Nachwuchs. Es gibt wieder eine Aufgabe. Das Leben bekommt wieder Sinn.

Doch es gibt auch die Möglichkeit, sich solch eine Aufgabe gezielt zu suchen. Zahlreiche Vereine brauchen Unterstützung. Sie werden freudig empfangen, wenn sie ihre ehrenamtliche Hilfe anbieten. Plötzlich lernen sie neue Menschen kennen, vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit neue Freundschaften zu knüpfen. 

Gott ist für uns da. Jederzeit erreichbar, wartet er nur darauf, dass wir uns an ihn wenden. Gönnen wir uns Momente der Stille, in denen wir zu uns selbst finden und wir werden staunen. Da ist ein Hoffnungsschimmel, der uns neue Wege eröffnet! Versuchen wir mit Gott zu reden, er wartet nur darauf.

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21.4.2023

Friedenssuche

 

Frieden suchen die meisten Menschen. Zugegeben, es gibt auch die anderen, die immer recht haben wollen, ganz gleich, ob sie dadurch mit ihren Nächsten, ihren Nachbarn oder Arbeitskollegen im Clinch liegen. Das ist im Großen wie im Kleinen so.

Aber ist es nicht viel angenehmer, friedlich miteinander zu leben. Ist es denn so schlimm auch einmal nachzugeben und den goldenen Mittelweg zu finden? Oft tut es uns schon nach kurzem Leid, dass wir auf unserem Dickkopf beharrten und nicht immer, ist das Geschehene rückgängig zu machen.

Mir kommt da eine Geschichte in den Sinn, die ich vor Jahren erlebte. Zwei Kinder stritten sich beim Murmelspiel, um den Sieg. Auch wenn Gerda ganz genau wusste, dass Uschi der Sieg zustand, so beharrte sie doch auf ihrem Sieg, meinte sie doch ihre Murmel geschickt mit dem Fuß in einem unbeobachteten Moment gut platziert zu haben. Dieser Streit verfestigte sich so sehr, dass beide Mädchen nie mehr miteinander sprachen. So sehr sich die Eltern, durch gutes Zureden auch bemühten die Freundschaft zu kitten, es war nicht möglich.

Als Gerda nach Jahrzehnten die Todesanzeige in der Zeitung las, kam sie kaum über den Schmerz hinweg, den sie mit ihrem Starrsinn angerichtet hatte.

In unserem Leben gibt es einen, der über uns allen wacht, der sich Frieden wünscht für die Menschheit. Haben wir denn die Weihnachtsbotschaft schon nach so kurzer Zeit vergessen? „Friede sei mit euch“, verkündeten die Engel den Hirten auf den Feldern von Bethlehem. Begeben wir uns auf die Suche. Auf die Suche nach dem Frieden, der doch so wichtig ist für unser Leben. Wichtig für unser Wohlbefinden, für unsere Seele. Schließen wir Frieden mit Gott, dann können wir gar nicht anders, als auch mit unserem Nächsten friedlich zu leben. (Christina Telker)

 

14.04.2023

 

Freud und Leid

 

Nicht immer scheint im Leben die Sonne und nicht immer ist sie uns hold. Auch Regentage und Stürme gehören zum Leben, bei dem einen mehr, beim anderen weniger. Gerecht ist das sicher nicht immer, aus unserer Sicht, aber jeder geht seinen Weg und es gibt ein Wort, das besagt, dass uns Gott immer nur so viel auferlegt, wie wir tragen können. Oftmals meinen wir: ‚Jetzt ist es aber genug. Warum immer ich?‘ Auch ich kenne diese Gedanken. Doch wenn ich dann nicht mehr weiterweiß, dann übergebe ich meine Planung ganz unserem himmlischen Vater. Ganz im Vertrauen auf ihn, lasse ich ihn walten. Er kennt den Weg, den er für jeden einzelnen von uns vorgesehen hat. Oftmals unverständlich für uns, wenn wir nur die Hände ringen können und nicht mehr weiterwissen. Dann aber, gerade im tiefsten Tal, wie Psalm 23 sagt, ist er bei uns und zeigt uns, dass es auch viel Freude im Leben gibt, für einen jeden von uns.

Gerne lese ich Biografien. Hier erfahre ich von Menschen

die ihr Schicksal meisterten, in dem sie sich Gott anvertrauten, obwohl es ihnen schlechter ging als mir, das gibt mir neuen Mut.

Vor einer Weile, sah ich im Fernsehen, in einer Sportsendung einen kurzen Ausschnitt von den Paralympics. Wie viel Lebensmut steckt in diesen Menschen, die selbst schwerste Schicksale hinnehmen und etwas Gutes daraus machen! Ich wünsche uns allen den Mut, nicht aufzugeben, wenn die Wege einmal steinig sind, sondern im Gottvertrauen unseren Weg weiterzugehen. (Christina Telker)

Karfreitag

07.04.2023

Aufs Kreuz geschaut

 

Sind wir in fremden Regionen unterwegs und kommen bei einer Wanderung an eine Wegkreuzung, so ist es nicht immer leicht, sich für einen Weg zu entscheiden, wenn diese Kreuzung nicht ausgeschildert ist.

Wer sich auskennt oder einen Kompass im Gepäck hat, ist da besser dran. Schwieriger wird es, wenn wir uns auf gut Glück auf den Weg machen, in der Meinung, es wird schon der rechte Weg sein. Schnell kann man sich verlaufen und muss dann die doppelte Wegstrecke zurücklegen.

Vor Jahren lernten wir im Urlaub eine Familie kennen, die uns zu sich in den Garten, zum Kaffee einlud. Ein Handy gab es damals noch nicht. Das Wetter lockte in die Natur und so entschlossen wir uns, diesen vermeintlich kurzen Weg durch den Wald zu gehen. Nach einer Stunde erreichten wir einen Ort, den wir bereits vor gut 40 Minuten erwartet hatten. Glücklich, endlich angekommen zu sein, erkundigten wir uns bei dem ersten Dorfbewohner nach der Adresse und erhielten nur einen seltsam, fragenden Blick als Antwort. Nach einem Zögern meinte der Angesprochene: „Diese Straße gibt es hier nicht.“ Plötzlich stieg eine Ahnung in uns auf und wir fragten, in welchem Dorf wir uns denn befänden. Die Antwort war niederschmetternd. Wir waren in die entgegengesetzte Richtung gegangen. Nach einem weiteren Umweg erreichten wir am Abend wieder unser Quartier. Unsere Bekannten hatten vergeblich auf uns gewartet.

Anders ist dies bei Gott. Der Blick auf Jesu Kreuz, weißt immer in die richtige Richtung, ganz gleich welchen Weg, wir zu ihm einschlagen. Verirren können wir uns nicht. Solange unser Blick sich auf das Kreuz richtet, ist es immer der richtige Weg. Diese Orientierung ist wegweisender als jeder Kompass. Christina Telker

 

31.03.2021

Sonnenaufgang

 

Wie schön ist bei erwachendem Morgen so ein Sonnenaufgang! Der neue Tag begrüßt uns mit seinem strahlenden Licht. Da muss man doch einfach gute Laune bekommen! Die Vögel bringen ihr Morgenständchen, als fröhliche Beigabe. Was kann da schöner sein? Ich stelle mich ans geöffnete Fenster, blicke in den Morgenhimmel und danke Gott für diesen neuen Tag. Was er für mich bereithält, kann ich erst am Abend wissen, jetzt kann ich mich über diesen Morgengruß des Himmels freuen und mit einem Danklied auf den Lippen in den neuen Tag starten.

 

Das offene Fenster

 

Ich öffne das Fenster erwartungsvoll,

der Star singt ein fröhliches Lied.

Dort über den Gipfel graut neu der Morgen,

ein Sperber Kreise zieht.

 

Es tönt ‚Guten Morgen‘, zu mir herüber,

es schallt der Vögel Lobgesang.

Mein Blick; er geht nach oben,

ich sag meinem Schöpfer Dank.

 

Das Lied des Morgens es klingt an mein Ohr,

ich öffne die Seele weit,

der Frühling ist grade eingezogen,

es grüßt mich sein zartgrünes Kleid.

 

Jetzt ist die Sonne höher gestiegen,

sie breitet sich aus mit strahlendem Licht.

Ein frischer Wind strömt herein von Norden,

ich halte ihm hin, mein lächelnd Gesicht.

 

Hab Dank, oh Herr, für jeden Morgen,

hab Dank für all das, was mich umgibt.

Ich will dir danken, ich will dich loben,

der du der Schöpfer des Lebens bist.

(Chriatina Telker)

24.03.2023

Ein Blick in die Zukunft

 

Viele Menschen lesen das tägliche Horoskop in der Zeitung. Einige lassen sich sogar ein persönliches Jahreshoroskop erstellen oder forschen auf eigenem Wege nach der Zukunft. Nicht immer fällt dieser Blick in die Zukunft so aus, wie wir es uns wünschen.

Auch Jesus lässt seine Jünger beim letzten Abendmahl einen Blick in die Zukunft tun. Sie sind entsetzt über das, was sie erfahren müssen. Verrat in ihren Reihen! Wie entsetzlich! Dachten sie doch bisher, einer können sich auf den anderen verlassen. Sie schauen sich gegenseitig an und können es nicht fassen. Solche Nachrichten sind schwer zu verkraften.  Später gehen sie gemeinsam in den Garten Gethsemane. Bisher ahnen die Jünger noch nicht, dass dies die letzte Nacht sein wird, die sie mit ihrem Herrn verbringen. Vielleicht nehmen sie auch darum die Bitte Jesu nicht ganz so erst, mit ihm in dieser Nacht zu wachen und zu beten. Immer wieder schlafen sie übermüdet ein. Erst als die Soldaten erscheinen, um Jesus festzunehmen, wird ihnen der Ernst der Lage bewusst. Jetzt ist Petrus noch mutig, er wehrt sich mit seinem Schwert und will Jesus verteidigen. Doch dieser lehnt Gewalt ab. Wenige Stunden später wird Petrus zum Verräter, aus Furcht um sein eigenes Leben.

Wollen wir wirklich immer alles, was die Zukunft bringt, vorher wissen oder vertrauen wir auf Gott? (Christina Telker)

 

17.03.2023

 

Im Herzen jung

 

Zu Geburtstagen werden wir oft gefragt: „Wie alt bist du geworden?“ Natürlich ist es eine Möglichkeit, sein Alter schlicht und einfach zu nennen, auf diese Frage. Aber trifft diese Jahreszahl, die durch den Tag meiner Geburt errechnet wird, auch meinem Empfinden? Doch wohl eher selten. Durch meine Besuche in Seniorenheimen, lernte ich die unterschiedlichsten Menschen kennen. Neulich erzählte mir eine Frau, die ich zu ihrem 94. Geburtstag besuchte, was sie alles noch bewältigen konnte. Sie war sogar glücklich darüber, seit einiger Zeit in der Küche des Pflegeheimes mithelfen zu dürfen und berichtete mir strahlend und stolz von ihren Aufgaben. Sie war sehr dankbar, endlich wieder eine Aufgabe zu haben. Welch ein Geschenk im hohen Alter noch so fit zu sein.

Auch wir selbst kenne es, wie es so ist mit den Empfindungen. Nur selten fühlen wir uns so alt wie wir sind. In der Jungend trifft dies ja meist zu, desto älter wir werden, ändert sich diese Empfindung doch erheblich. Auch mit 80 und 90 Jahren können wir im Herzen jung wie 50 sein. Wir sind für alles Aktuelle offen. Kümmern uns noch um Politik und Wirtschaft und reden noch mit in Veranstaltungen.

Gehen wir nur ein knappes Jahrhundert zurück uns vergleichen alte Foto von Menschen, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts die Lebensmitte überschritten hatten, mit Menschen gleichen Alters heute. Wir werden staunen über den Unterschied. Das Alter des Herzens spiegelt sich oftmals auch im Gesicht wider. Unser Körper ist das Eine, unser Herz, eine andere Sache. Wir werden heute älter als noch vor hundert Jahren. Viel liegt dabei an unserer Ernährung.

Danken wir Gott und nehmen wir jeden neuen Tag als Geschenk, ganz gleich, ob mit 20 oder mit 90 Jahren. Er schenkt uns täglich ein wenig Freude und sei sie noch so klein, um im Herzen jung zu bleiben. (Christina Telker)

10.03.2023

Düfte rundum

Wenn wir uns im Frühjahr einen Spaziergang durch Wald und Wiesen gönnen, strömen von allen Seiten Düfte auf uns ein. Düfte des Frühlings. Nicht nur ein Konzert aus tausend Kehlen begleitet uns, nein auch unsere Nase kommt auf ihre Kosten. Eigentlich wäre diese Jahreszeit gut für ein Quiz in freier Natur geeignet. Mit geschlossenen Augen gelte es, zu erraten, von welchen Düften wir gerade umgeben sind. Sei es der Duft der Blumen, die Blüten der Obstbäume, ja selbst die Erde, hat ihre ganz besondere Duftnote. Nach langer Winterpause nehmen wir dies neue Leben ganz besonders intensiv wahr, mit all unseren Sinnen. Ja selbst der Duft des Regens zeigt sich uns, von seiner erfrischenden Seite. Bleiben wir doch einmal stehen, atmen diese Düfte ganz tief ein und sagen es laut vor uns hin: „Ist das schön!“

Ja, leider kommt es in der Hektik des Alltags auch immer wieder vor, dass wir gar nicht in der Lage sind, diese Schönheiten zu genießen und wahrzunehmen. Die Jahreszeiten fliegen nur so an uns vorbei, dass wir sie in ihren Einzelheiten kaum noch erkennen.

Doch halt! Gab es da nicht etwas? Etwas, das sich Sonntag nennt und es uns ermöglicht auszuspannen. Den siebenten Tag der Woche schuf Gott zur Ruhe und Erholung und da auch die Natur sein Werk ist, was liegt da näher, als uns in dieser Oase seiner Schöpfung zu erholen, um neue Kraft zu schöpfen. Genießen wir das Frühjahr mit seinen zahlreichen und wohltuenden Gerüchen. Nehmen wir die Natur wieder bewusst wahr, um neu Kraft zu tanken und genießen wir ihre Düfte. Wir werden staunen, über all das, was wir mit geschlossenen Augen entdecken.

*

 

3.3.2023

Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Jesaja 60, 2

Jesaja wirft einen Blick in die Zukunft, die Zeit der Geburt Jesu in Bethlehem. Die Menschen warteten seit langem auf die Erlösung aus der Knechtschaft. Sie träumen von dem Licht Gottes, das ihnen die Erlösung bringen würde. Sie warten auf den Messias, der die Dunkelheit ihres Lebens in Licht verwandelt. Wir haben Gottes Liebe in der Geburt Jesu erfahren. Wir dürfen uns glücklich schätzen, zu seinem erlösten Volk zu gehören. Die Vergebung der Sünden, die Öffnung des Tores in Gottes Reich ist uns gewiss, wenn wir ihm unser Leben überlassen. Wie dankbar können wir seine Gnade annehmen! Die Furcht, uns die Rettung selbst verdienen zu müssen, ist uns genommen. Wir dürfen fröhlich in den Tag gehen, das ist es, was Gott sich wünscht, das, was wir durch Jesu Auferstehung geschenkt bekamen. Die Weihnachtszeit endet am 2. Februar mit "Mariä Lichtmess". Dieses Fest begründet sich im alten jüdischen Glauben, wonach die Frauen 40 Tage nach der Geburt im Tempel ein Opfer brachten. Dem folgte auch Maria. Im Lukasevangelium wird uns davon berichtet, wie Maria und Josef mit dem kleinen Jesus im Tempel sind. Dies ist das Letzte, was uns aus der Kindheit Jesu überliefert ist. Wir erinnern uns an Simeon und Hanna, die dieses Kind, als Kind des Höchsten erkennen und dafür Gott loben. (Christina Telker)

24.02.2023

Fastenzeit

 

Nach der heiteren Phase des Karnevals kommt alljährlich auch die Fastenzeit. Es lässt sich nicht verleugnen, dass den meisten von uns eine Fastenzeit, wie man sie früher verstand, nicht schaden könnte. Unser Körper braucht Erholung, nach dem Überfluss an Nahrungsangeboten der Advents- und Weihnachtszeit. In der Zeit des Übergewichtes. Die statischen Zahlen sind erschreckend. Es täte uns gut, einmal eine Zeitlang auf Genüsse aller Art zu verzichten. Mit dem Fasten, meine ich jedoch nicht nur die Nahrungsaufnahme.

1983 wurde in einer Initiative die Aktion ‚7 Wochen ohne‘ ins Leben gerufen. Seit 1989 ist es eine Aktion der ev. Kirche geworden. In jedem Jahr wird hier ein anderes Ziel gesetzt. Hier geht es ganz einfach darum, uns einmal 7 Wochen von liebgewordenem zu trennen. Hier geht es um Themen, wie den Verzicht auf Hektik, sich selbst zu entscheiden oder den anderen wahrzunehmen. Darum, sich bewusst Zeit zu nehmen für sich selbst und andere. Verzicht auf das Auto. An dessen Stelle das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, wäre eine Option. Der Verzicht auf das Handy, an manchen Stunden des Tages, ohne dass unser Leben unmöglich scheint. Diese Reihe könnte man beliebig fortsetzen. Es geht darum, 7 Wochen einmal umzudenken. Mein Leben überhaupt, zu überdenken, um vielleicht neue Wege zu finden, die ich gehen könnte.

Es kann nicht schaden, es einmal zu versuchen. Vielleicht gefällt es so manchem unter uns so gut, dass wir es zukünftig jedes Jahr neu versuchen. Hierfür gibt es begleitende Kalender, die uns Anregung geben. Meist sind wir in solch einem Hamsterrad unserer Gedanken gefangen, dass uns gar nicht mehr bewusst wird, was wir Körper und Seele antun, mit unserem Stress, den wir uns selbst auferlegen. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, aber wir können versuchen, unser Leben zu überdenken. (Christina Telker)

17.02.2023

Die Art des Glaubens

 

Für mich ist es oft schwer zu verstehen, warum es so viel Unfrieden zwischen uns Christen gibt. Die verschiedensten Glaubensrichtungen gibt es weltweit. Alleine bei den größeren Kirchen kommen wir auf stattliche zehn. Dabei gibt es doch nur einen Gott, der die Welt erschuf und uns das Leben gab. Der Unterschied liegt manches Mal einzig im Namen, den jede Religion Gott gibt und verschiedenen Kleinigkeiten. Warum solch ein Unfriede, ja sogar immer wieder Glaubenskriege? Sprechen nicht alle Religionen für sich, dass Gott ein friedlicher Gott ist? Sehen wir nur ins Alte Testament, selbst da finden wir schon die Uneinigkeit des Glaubens wegen. Die Thora der Juden, ist unser Altes Testament. Für mich sind die Juden, unsere Brüder und Schwestern im Herrn. Und doch finden wir weltweit über alle Jahrhunderte die Judenverfolgung. Immer wieder finden wir Menschen, in allen Schichten der Bevölkerung, die sich für den Frieden zwischen den Religionen einsetzen und doch sind sie nicht stark genug sich durchzusetzen. Es wird Zeit, dass wir uns die Hände reichen, um unseren Gott gemeinsam zu loben. Er wünscht sich Einigkeit, anstatt Feindschaft. Jesus kam in die Welt, als Friedensbote.

 

Herr schenk uns Frieden,

du hast die Kraft!

Herr schenk uns Frieden,

der du die Welt gemacht.

Hilf uns, dass Christen friedlich leben,

dass sie einander Beistand geben.

Herr schenk und Frieden,

schenk uns verstehn,

dass wir den Weg hier, gemeinsam gehn.

(Christina Telker)

10.02.2023

 

Stille über dem Land

 

Noch hält der Winter uns gefangen. In alten Zeiten war es so, dass ‚der Kurze‘, mit seinen 28 oder 29 Tagen, der kälteste Monat des Jahres war. Heute können wir bereits im Januar die ersten Frühblüher entdecken und doch ist der Februar noch ein rechter Wintermonat. Eis, klirrende Kälte und viel Schnee gehören zu seinen Begleitern.

Jetzt ist die Zeit des Jahres, in der man gerne einmal im warmen Zimmer sitzt, den Bratapfelduft genießt und vom Frühling träumt. Wie schön ist es, auch einmal Zeit zu haben, vielleicht für ein gutes Buch oder das Hören von Musik. Der Garten ruft noch nicht danach, bearbeitet zu werden. Ausflüge unternimmt man seltener, als in der warmen Jahreszeit. Fotoalben werden hervorgeholt, sortiert, und Erinnerungen ausgetauscht. Es bleibt sogar Zeit, die längst anstehende Post zu beantworten, die man immer vor sich herschob.

Früher saß man in der kalten Jahreszeit gemeinsam zusammen in der Stube, die alten Frauen spannen den Faden und manch einer erzählte. Sagen, Märchen und andere Geschichten entstanden auf diese Art. Schreiben konnten viele Menschen noch nicht. Auch konnte man sich vieles noch nicht erklären, so wie wir es heute verstehen. So gab man Geschichten mündlich weiter. War die Arbeit getan, saß man zusammen zum Klönen. Nebenbei fertigte man Handarbeiten an.

Dichter, wie die Gebrüder Grimm, ließen sich diese Sagen und Märchen erzählen, um sie aufzuschreiben, um die Schätze der Heimat zu sammeln. Diesen Menschen ist es zu verdanken, dass wir uns heute noch an den Texten unserer Ahnen erfreuen können.

Schauen wir jetzt noch viel weiter in die Vergangenheit, in unsere Bibel, so ist auch sie ein Buch der Erinnerungen. Erinnerungen, die von einem Leben mit Gott berichten. Diese Geschichten wollen gehört und weitergegeben werden. 

‚Was aufgeschrieben ist, kann nicht verloren gehen‘, sagt man und es ist viel Wahres daran. Wissen wir denn, wie viel wir unseren Enkeln und Kindern eines Tages noch erzählen können, weil einfach die Zeit dafür fehlt. Die Texte, die wir für sie aufgeschrieben haben, ermöglichen es ihnen später einmal einen Blick in das Leben ihrer Vorfahren zu werfen. Eine gute Zeit hierfür ist der Winter. (Christina Telker)

 

03.02.2023

 

Die Art des Glaubens

 

Für mich ist es oft schwer zu verstehen, warum es so viel Unfrieden zwischen uns Christen gibt. Die verschiedensten Glaubensrichtungen gibt es weltweit. Alleine bei den größeren Kirchen kommen wir auf stattliche zehn. Dabei gibt es doch nur einen Gott, der die Welt erschuf und uns das Leben gab. Der Unterschied liegt manches Mal einzig im Namen, den jede Religion Gott gibt und verschiedenen Kleinigkeiten. Warum solch ein Unfriede, ja sogar immer wieder Glaubenskriege? Sprechen nicht alle Religionen für sich, dass Gott ein friedlicher Gott ist? Sehen wir nur ins Alte Testament, selbst, da finden wir schon die Uneinigkeit des Glaubens wegen. Die Thora der Juden, ist unser Altes Testament. Für mich sind die Juden, unsere Brüder und Schwestern im Herrn. Und doch finden wir weltweit über alle Jahrhunderte die Judenverfolgung. Immer wieder finden wir Menschen, in allen Schichten der Bevölkerung, die sich für den Frieden zwischen den Religionen einsetzen und doch sind sie nicht stark genug sich durchzusetzen. Es wird Zeit, dass wir uns die Hände reichen, um unseren Gott gemeinsam zu loben. Er wünscht sich Einigkeit, anstatt Feindschaft. Jesus kam in die Welt, als Friedensbote.

 

Herr schenk uns Frieden,

du hast die Kraft!

Herr schenk uns Frieden,

der du die Welt gemacht.

Hilf uns, dass Christen friedlich leben,

dass sie einander Beistand geben.

Herr schenk und Frieden,

schenk uns verstehn,

dass wir den Weg hier, gemeinsam gehn.

(Christina Telker)

27.01.2023

Jesus ist kommen Grund ewiger Freude

Dieses ins Ohr gehende Lied von Johann Ludwig Konrad Allendorf begleitet mich bereits seit meiner Kindheit. Wir sangen es immer wieder einmal bei unseren Abendandachten. Der Text des Liedes lässt die pietistische Gedankenwelt des Dichters erkennen. Er war Liederdichter, Pädagoge und lutherischer Pfarrer. Aus seiner Feder stammen 132 Lieder. Er war Schüler von A. H. Francke in Halle. Diese Zeit wie auch die Erziehung in seinem Elternhaus trugen viel zu seiner späteren Glaubenssicht bei. An sein Studium schloss sich die Stelle eines Hofpredigers in Köthen an. Nach verschiedenen Pfarrstellen, unterrichtet er später am lutherischen Gymnasium in Halle.

Dieses Lied geht uns bereits von der Melodie her ins Ohr. Sein Text ist mutmachend. So stimmt der Dichter uns auf das neue Jahr ein. Ganz gleich, was vor uns liegt, Jesus geht diesen Weg mit uns und wird uns hindurchtragen. Dieses Lied lädt uns mit seiner fröhlichen Melodie ganz einfach dazu ein, die Trübsal draußen zu lassen und wohlgemut nach vorne zu schauen. Der Dichter hatte es im eigenen Leben erfahren, dass wir mit Jesus auf der richtigen Spur sind. Darum trägt dieses Lied eine so fröhliche Melodie, die sogar zum Tanzen anregen könnte. In Halle bei Gustav Hermann Francke wurde ihm klar, dass der Glaube für alle Menschen gleich ist und dass Gott keine Unterschiede macht, zwischen Arm und Reich. Das wollte der Dichter vor allem ausdrücken. Lasst uns Gott danken und fröhlich sein, denn er liebt uns. In seinem Lied lobt der Dichter alles, was wir von Gott als Geschenk annehmen dürfen, wie sein Gnade, seine Vergebung und seine Liebe. Wer sollte da nicht fröhlich sein. Die Trübsal bleibt draußen. Wir dürfen Gottes Liebe weitergeben und das mit fröhlichem Herzen. (Christina Telker)

 

20.01.2023

 

 

Heimatklänge

 

Unter Heimatliebe versteht wohl ein jeder von uns etwas Anderes. Aber wie sieht es ganz persönlich bei mir damit aus? Gewiss, wir leben in einer Multikulti Gesellschaft. Wir erfreuen uns daran, in alle Länder der Erde reisen zu können. Wer Fremdsprachen beherrscht, kommt weiter im Leben. Doch unsere Heimat, unsere Wurzel, sind doch die, die uns tragen, die uns Lebenskraft geben. Hier bekommen wir Werte vermittelt, die wir an spätere Generationen weitergeben können. Konnte ich mir noch vor zwanzig Jahren nicht vorstellen, jemals einen zweiten Ort Heimat zu nennen, so bin ich doch ein zweites Mal heimisch geworden. Vielen von uns wird es so gehen, wenn wir aus den unterschiedlichsten Gründen aus dem Ort unserer Kindheit fortziehen.

Anders ist es hier mit den inneren Werten, die wir im Elternhaus fürs ganze Leben mitbekamen. Dieses innere Heimatgefühl wird uns nie verloren gehen.  Hierzu zählen unsere Sprache, der Glaube, das Zugehörigkeitsgefühl zu einem Land, einer Region. All das liegt in unserem Innersten festverwurzelt. Als Eltern und Großeltern sind wir verpflichtet, es an unsere Kinder und Enkel weiterzugeben. Auch die Erinnerung an unsere Vorfahren ist hier wichtig. Ihnen die nötige Achtung zukommen zu lassen, ist möglich, in dem wir von ihnen und ihrem Leben erzählen. So hinterlassen wir jüngeren Generationen einen Schatz, der sie im Leben stützt und ermutigt. Denn vor allem geben wir auch unseren Glauben weiter. Von Generation zu Generation. Selbst, wenn dies einmal etwas verloren geht durch berufliche Hektik und andere Freunde, im Alter haben wir Zeit zum Nachdenken und finden meist wieder zu unseren Wurzeln zurück. (Christina Telker)

13.1.2023

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Psalm 147,3

Ist es nicht wunderbar, einen Arzt zur Hand zu haben, der rund um die Uhr für uns ansprechbar ist! So wird dieser 147. Psalm zu einem Loblied auf Gottes Führung und Bewahrung. Der Dichter rühmt Gott aus voller Seele. Er redet davon, wie durchdacht und großartig Gott die Natur erschaffen hat und sie erhält. Er spricht von den Lichtern der Nacht, die zu der Zeit des Psalmdichter ganz anders auf die Menschen seiner Zeit wirkten als heute. Wir kennen keine Dunkelheit mehr, da von immer künstliche Lichter leuchten. Als Stadtmensch, war es für mich in jungen Jahren eine gewaltige Umstellung, als wir auf dem Dorf Urlaub machten. Dort wurde die Straßenbeleuchtung um 24 Uhr abgeschaltet, um, gegen 5 Uhr wieder neu zu erstrahlen. Während meine Familie sich ruhigen Schlafes erfreute, starrte ich in die Dunkelheit. So hatte ich viel Zeit, für Gebete und ein Reden mit Gott. Die ersten Nächte war an Schlaf nur minimal zu denken.

Doch zurück zu dem Psalmbeter, der sich ebenfalls die Zeit nimmt, mit Gott zu reden und ihn zu loben. Er denkt dabei nicht nur an die Schöpfung, sondern auch an die Hilfe, die Gott immer wieder seinem Volke Israel zuteilwerden lässt. Immer wieder ruft der Dichter seinen Zuhörern in diesem Lied zu: Lobet den Herrn für seine Treue! Halleluja! „Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen.“ Auch, dass Gott sich um die Nahrung seiner Geschöpfe kümmert, lobt der Dichter. Dass Gottes Wort um die Welt läuft, wie wir im 16. Vers lesen können, ist dem Dichter bei seinem Lobpreis wichtig. Kann es uns bessergehen, als einen solchen Gott an unserer Seite zu wissen. Einen liebenden Vater, der in jeder Lage für uns da ist. Auf den wir bauen und vertrauen können. (Christina Telker)

6. Januar 2023

Alles hat seine Zeit

 

Vor ein paar Tagen haben wir es gerade wieder einmal erfahren, ein altes Jahr ging zu Ende und ein neues öffnete seine Pforten. Alles hat seine Zeit, ein Jahr hat 365 Tage, auch die Monate haben ihre eigene Zeit, mal mehr mal weniger und sie haben sogar ihre eigene Jahreszeit. Wie wunderbar ist doch alles in Gottes Schöpfung eingerichtet. „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“, lesen wir im Buch des Predigers Salomo. Unsere Lebenszeit ist uns zugemessen, auch wenn wir dies in manchem Falle viel zu kurz empfinden, doch Gott lässt nicht mit sich handeln. Er ist der Einzige, der über Leben und Sterben, Sommer und Winter seine Hand hält.

Zeit, von der wir eigentlich immer zu wenig haben. Oft war mein Wunsch: „Ach, wenn der Tag doch 48 Stunden hätte!“ Doch wären wir denn damit zufrieden. Würde uns die liebe Zeit nicht selbst dann noch fehlen? In jungen Jahren leben wir manches Mal gedankenlos in den Tag. Es gibt so vieles, was unseren Tag ausfüllt, was wir erleben und genießen möchten, ohne nachzudenken. Befinden wir uns in der Mitte unseres Lebens, sind unsere Tage so ausgefüllt durch Arbeit und Privatleben, dass uns die Zeit förmlich durch die Finger rinnt, wie der feine Küstensand am Meer. Werde wir erst älter und befinden uns bereits im Ruhestand, trauern wir der verlorenen Zeit hinterher. Spätestens jetzt wird uns klar, wie wertvoll Lebenszeit ist, da unsere Stunden gezählt sind. Gerne würden wir manches rückgängig machen, da wir wissen, dass die verflossene Zeit ein für alle Mal vorüber ist und wir die Zeit nicht zurückdrehen können. Alles hat seine Zeit. Nutzen wir darum jeden einzelnen Tag, den Gott uns schenkt und danken wir ihm dafür, dass er so wunderbar seine Hand über uns hält. Geben wir jedem neuen Tag einen Sinn. (Christina Telker)

1.1.2023

 

Neujahr

Meine Hilfe kommt vom Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm 121, 2

Der 121 Psalm ist einer von 73 Psalmen, die den Urheber als König David haben. Er hatte ein enges Verhältnis zu Gott, er achtete ihn über alles und sang immer wieder Loblieder auf Gottes Weisheit und Gnade. David vertraut Gott und findet dafür bei ihm Geborgenheit, Mut und innere Ruhe. Dieser Psalm war als Wallfahrtslied gedacht. Bevor ich mich auf solch eine Reise begebe, ist es gut, mich und mein Leben Gott anzuvertrauen und ihn um Schutz auf dem Weg zu bitten. Wallfahrtsziele liegen meist in den Bergen, darum weist der Psalmbeter speziell darauf hin: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“ Schnell kann man auf felsigem Wege einmal ausgleiten und den Halt verlieren. Da ist es gut, wenn ich einen an meiner Seite weiß, dem ich blind vertrauen kann. Für den Psalmbeter ist dies Gott. Zu Zeiten als der Psalm geschrieben wurde, war der Aberglaube noch recht tief verwurzelt bei den Menschen. Jede Glaubensgruppe hatte ihre Götter. Götzen für die verschiedensten Gelegenheiten, wie unter anderem Baal, den Wettergott. Auch diese Altäre waren auf den Bergen errichtet. So verstehen wir vielleicht die Frage des Beters: „Ich hebe meinen Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“, gleich besser. Doch in seinem Herzen ist sich David sicher: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Wer auf diesen Gott vertrauen kann, kann sicheren Fußes gehen. Da müssen wir doch unwillkürlich an den 2. Timotheus Brief denken: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Darauf konnte David vertrauen, auch wenn er Jesus noch nicht kannte. Er traute seinem Gott. (Christina Telker)

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