Winterabend

 

Bald schon wird es dunkel

Sterne hell erglühn,

mit ihrem Gefunkel

Träume neu erblühn.

 

Schnee liegt auf den Wegen,

glitzert hell und klar,

langsam lässt sich´s ahnen,

´s kommt ein Neues Jahr.

 

Dieses Winterwunderland

ist so zart und schön,

wenn wir traumverloren

verschneite Wege gehen.

 

Weihnachtszauber, Winterland,

tief verschneit stehn Wald und Flur,

gönn dir einen Gang ins Freie

Frieden schenkt uns die Natur.

Traum einer Tanne

 

Die kleine Tanne träumte,

einst groß und schön zu sein,

Der Frühling kam, der Sommer zog,

sie wartet insgeheim.

 

Der Herbst zog übers Land,

schon glänzte Reif im Tann,

es ließ sich längst schon ahnen,

bald kommt der Weihnachtsmann.

 

Die kleine Tanne sehnt sich,

nach einem Glitzerkleid,

im Wald zieht jetzt der Winter ein,

die Welt ist zugeschneit.

 

Da kommt ein Mann gegangen,

er wählt die Tanne aus,

weil sie so gut gewachsen ist,

nimmt er sie mit nach Haus.

 

Er stellt sie in ein Zimmer,

dann holt er sich heran;

die Kugeln und Lametta

und fängt zu schmücken an.

  

Die kleine Tanne dachte,

zurück an ihren Traum,

jetzt ist sie noch viel schöner,

die Kleine glaubt es kaum.

 

Am nächsten Tag, oh Wunder,

steht sie im Kerzenlicht,

die Kinder singen Lieder

und sprechen ein Gedicht.

 

Ist alles dann vorüber,

die kleine Tanne lacht:

„Dass Weihnachten so schön ist,

das hätt ich nicht gedacht!“

Weihnachtsahnung

Nebel bedeckt die Felder,
legt sich auf Baum und Strauch,
die Winde wehen kälter,
kalt geht des Herbstes Hauch.

Wenn sich die Nebel lichten,
stehen im Sonnenschein,
die Bäume wie mit Gold bemalt,
sag, was kann schöner sein?!

Die Tage sind schon kürzer,
wenn dann beim Dämmerschein,
wir still zusammen sitzen,
dann wird's bald Weihnacht sein.

Waldweihnacht

 

Der Weihnachtsmann fährt durch den Wald,

den Schlitten schwer beladen

er hat heut mächtig viel zu tun,

dass alle seine Gaben;

am rechten Tag zur rechten Zeit,

ja alle Menschen haben.

 

Da schleicht der Fuchs von hinterher

sich an den Schlitten ran.

Er meint, dass er von diesem Schatz,

doch auch was haben kann.

 

Das Christkind sieht von oben zu

und schwebt hinab zur Erde.

‚Dem Füchslein spiel ich einen Streich,

damit's gelehrig werde. ’

 

So steht es plötzlich vor dem Fuchs,

und spricht ihn freundlich an:

„Den Schlitten fährt der Weihnachtsmann,

jetzt in die Menschenwelt,

die Gaben die du darauf siehst,

sind alle wohl bestellt.

 

Für dich und alle Tiere hier,

bring ich den Weihnachtsbaum,

er ist mit Gaben voll bestückt,

der reinste Weihnachtsraum.“

 

Das Füchslein bleibt voll Staunen stehn,

dann zieht es sich zurück.

Es wartet auf den Tannenbaum

und auf sein Weihnachtsglück.

Dämmerstunde

 

Wenn die Tage kürzer werden,

und die Sonne scheint nicht mehr,

ziehen mit den Nebelschwaden,

Märchenträume zu uns her.

 

Kinder sitzen dann im Kreise,

um die Alten gern herum,

hören zu den alten Weisen,

sind vor Spannung still und stumm.

 

Wenn im Schein der Kerze dann,

an den Wänden Elfen tanzen,

Kobolde im Kreis sich drehn,

dann ist die Weihnacht schon zu sehn.

Im Winterwald

Ein Tännlein steht im Winterwald,
bedeckt von weißem Schnee.
Ein Häslein schaut zu ihm empor,
der Hunger tut gar weh.

Dort tief im Wald, bei Fuchs und Reh,
da gibt's kein Weihnachtsfest.
Hier ist die Erde Schneebedeckt,
sogar das Vogelnest.

Doch wer stapft dort durch Schnee und Eis,
den Schlitten schwer beladen?
Der Förster bringt am heut ‘gen Tag,
den Tieren ihre Gaben.

Unter dem kleinen Tannenbaum,
legt er die Gaben aus,
Ein Tännlein dicht mit Schnee bedeckt,
lädt ein zum Festtagsschmaus.

Die kleine Tanne

 

Die kleine Tanne träumte,

dereinst zur Sommerszeit,

von Pracht und hellem Glanze,

zur Winter-Weihnachtszeit.

 

Der Sommer geht, der Herbst zieht ein,

die Zeit, sie fliegt dahin,

die Tanne träumt vom Weihnachtsfest,

ganz froh wird ihr im Sinn.

 

Als Schnee den Wald bedeckte,

da wird dem Tännlein bang,

es fühlt sich ganz vergessen,

die Zeit, sie wird ihm lang.

 

Da hört es Schlittenglocken,

es ist der Weihnachtsmann,

er sucht sich grad dies Bäumchen aus,

damit er's schmücken kann.

 

Mit Möhren, Kohl und Äpfeln,

wird nun der Baum geschmückt,

so bringt er vielen Tieren,

im Wald das Weihnachtsglück.

 

Der kleine Baum ist glücklich,

im Wald zur Winterszeit,

nie hat ihn eine Weihnacht,

bisher so sehr gefreut.

 

Weiße Weihnacht

 

Dicht verschneit sind Feld und Wald,

die Erde findet Ruh.

Frau Holle deckt mit zarter Hand,

das letzte Bäumlein zu.

 

Auf schneebedeckten Wegen,

sieht man die kleinste Spur.

Welch zartem Märchenwesen,

gehört dies Füßlein nur?

 

Da gibt's doch wohl nur eines,

das diesen Weg hier ging,

das Christkind es kam entlang hier,

ich wüßt` gern, wo ich's find?!

 

Verschneites Waldesdickicht,

lässt mich nicht weiter ziehn,

so kann ich ihm nicht folgen,

muss wieder heimwärts gehn.

 

Ach liebes, gutes Christkind,

nun kommt die Weihnacht bald.

Dann kommst du sicher auch zu mir,

aus dem verschneiten Wald.

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