Lebenszeit
Wir können es nicht fassen,
wie schnell die Zeit vergeht.
Grad sind's noch Kinderträume
und schon sind sie verweht.
Wir schmieden neue Pläne
und sind voll Tatendrang,
die Jugend, sie verleiht uns Kraft;
wie schnell sie auch verging.
Kaum merkst du, dass du älter wirst,
die Kinder sind längst groß.
Die Enkel kommen zu Besuch,
sitzen auf deinem Schoß.
Wenn dann auch diese größer sind,
denkst du auf stille Weise,
zurück, an deine Lebenszeit,
bei deiner inn'ren Reise.
Du fragst, wie soll es weitergehn,
du fragst, was wird noch werden?
Vertraue Gott und glaub an ihn,
er sorgt für dich auf Erden.
© Christina Telker
Das Leben
Wie fein durchdacht, mein Herr und Gott,
sind doch deine Wege.
In Kindheit und Jugend, da geht’s bergauf,
jetzt hat man Lust für Pläne.
Dann kommt die Zeit, der Ebene,
wir ziehn grade Straßen
und kommt auch mal ein Hügelland,
werd ich es mit dir schaffen.
Die Lebenssonne lacht mir zu,
die Weichen sind gestellt.
Mir geht es gut, ich freue mich,
an unsrer schönen Welt.
Doch ehe ich mich noch verseh,
da geht’s auch schon bergab.
Ich klage jetzt schon manches Mal,
mir wird nichts leichtgemacht.
Wie schnell das Leben eilt dahin,
ich kann es kaum erfassen.
Der Abschied ist nun schon so nah,
ich muss das Tal verlassen.
Mein Herr und Gott ich bitte dich,
nimm nach der Erdenreise,
mich auf in deinem großen Reich,
damit ich bei dir bleibe.
© Christina Telker
Die Mitte
Mein Leben ist ein bunter Kreis,
es hält so viel für uns bereit,
dass wir kaum fassen können.
Der Mittelpunkt in diesem Kreis,
ist, wie ein jeder von uns weiß,
ein fester Glaubensweg.
Der Kreis, er wird zum Labyrinth,
verwirrt oft; wie ein kleines Kind,
such ich den rechten Weg.
Dann kann ich Herr auf dich vertraun,
ich kann auf dein Versprechen baun,
dass du mich führen wirst.
Du bist die Mitte, Herr, mein Gott,
du führst mich, selbst durch tiefste Not,
mit deinen starken Armen.
Wenn ich nur Dunkel um mich seh,
dringt aus der Mitte zu mir her,
ein strahlend heller Schein.
Dann seh ich wieder meinen Weg,
vertraue selbst dem schmalen Steg,
denn du bist ja bei mir.
Herr, du bist meine Mitte.
© Christina Telker
Habe Ehrfurcht vor dem Leben
schütze es so gut du kannst.
Sei es Mensch, ob Tier, ob Pflanze,
all das liegt in deiner Hand.
Habe Ehrfurcht vor den Eltern
sie sind stets nur für dich da,
helfen dir, hast du mal Sorgen
warnen dich vor manch Gefahr.
Habe Ehrfurcht vor dem Einen
der erschaffen unsre Welt.
Hilf auch du sie zu erhalten
tu nicht nur, was dir gefällt.
So kann man auch Ehrfurcht haben,
eines Tages mal vor dir.
Gingst du deinen Weg gerade,
warst dem Leben eine Zier.
© Christina Telker
Du nimmst mich an
Herr, du hast mir so viel vergeben,
dass ich dir stets nur danken kann,
doch fällt es schwer in meinem Leben,
den Nächsten auch zu nehmen, an.
So mancher Stein liegt da im Wege,
so manche Bitternis mich quält,
da hilft auch selbst kein guter Wille,
nur du allein die Wunden stillst.
Gern möchte ich deinem Beispiel folgen,
vergeben jedem, wer`s auch sei,
doch fehlt`s an Kraft oft für die Liebe,
ich bitte dich Herr, steh mir bei!
Schenk du mir Kraft zur Nächstenliebe,
hilf zu vergeben, wo es schwer,
aus deinem treuen Vaterherzen,
sende mir die Nächstenliebe her.
So kann ich einst vielleicht vergeben,
dem anderen auch seine Schuld,
weiß ich mich doch bei dir geborgen,
und angenommen mit Geduld.
(c) ChT
Breche auf zu neuen Ufern
Breche auf zu neuen Ufern,
sieh, ich reich dir meine Hand,
auch dein Zögern und dein Zagen,
leg hinein mir zugewandt.
Neue Wege kannst du gehen,
wenn du ganz auf mich vertraust.
Komm, ich zeig dir das Land ‚Hoffnung‘,
brich zu neuem Leben auf.
Komm, ich zeig dir das Land ‚Liebe‘,
meine Güte hüllt dich ein,
hier wird dein Herz neu erstehen,
hier wirst du der Sorgen frei.
Komm, ich zeig dir neue Ziele,
gehe sie mit frischem Mut,
ich bin stets an deiner Seite,
weil auf dir mein Segen ruht.
Mit dem Heilgen Geist im Herzen
und an Gottes starker Hand,
schaffst du auch die neuen Wege,
froh mit jubelnd Lobgesang.
(c) ChT
Geschenk des Lebens
Ich danke Gott, dass es dich gibt,
das einer da ist, der mich liebt,
das einer täglich mit mir geht,
das du da bist und mich verstehst.
Ich danke Gott, für das Geschenk,
das man wohl die Gesundheit nennt,
dass ich die Hände falten kann
und meinen Schöpfer loben kann.
Ich danke Gott, für alle die,
die einmal klopfen an die Tür,
dass ich mit meiner kleinen Kraft,
auch geben kann, was du mir gabst.
Ich danke Gott, auch für das Leben,
dass er auf Erden uns gegeben,
dass er Verfehlung uns vergibt
und das er seine Kinder liebt.
(c) ChT
Freud und Leid
Könnten wir die Sonne je genießen,
könnten wir den Regenbogen sehn?
Gäbe es nicht graue Wetterwolken,
wär` da nicht so manche eis`ge Bö.
Könnten wir im Mondenlichte träumen,
könnten wir das Licht der Sterne sehn?
Gäbe es nicht dunkle schwarze Nächte,
wo wir nicht die Hand vor Augen sehn.
Könnten wir das Glück denn je genießen,
könnten wir der Freude Leben spürn?
Gäb es nicht den tiefen, schweren Kummer,
wo das Herz fast meinte stillzustehn.
Unser Leben braucht die tiefe Freude,
braucht den Höhenflug zum Firmament,
um die Tiefen gut zu überstehen,
die im Leben unausweichlich sind.
(c) ChT