Engel der Ehrfurcht

 

Vor einigen Jahrzehnten wurden Kinder angehalten, alten Menschen mit Ehrfurcht und Achtung zu begegnen.  Uns wurde beigebracht, aufzustehen und den eigenen Sitzplatz anzubieten, wenn in öffentlichen Verkehrsmitteln alte Menschen stehen mussten. Gerne nahm unsere Mutter uns dann auf ihren Schoß.  Es war uns in Fleisch und Blut übergegangen und ganz einfach selbstverständlich. War das so verkehrt?

Vor ein paar Jahren gab es eine Ausschreibung in einem Lyrikwettbewerb, zum Thema „Vergessene Worte“. Die ‚Ehrfurcht‘ und so manch wertvolle Worte, zählt man heute zu den vergessenen Worten. Vielleicht verstehen wir manches Wort heute nicht mehr von seiner Bedeutung her, wo wir doch unsere deutsche Muttersprache immer weniger nutzen, um lieber auf fremde Sprachen auszuweichen. Und doch wäre es schlimm, wenn die ‚Ehrfurcht‘ und die ‚Achtung‘ vor Menschen, ganz einfach vor dem Leben, auf der Strecke bliebe und aus unserem Sprachgebrauch und unserem Leben verschwände.

Das Leben und die Natur, ganz gleich, ob Tier oder Pflanze, ist es wert, geachtet und beachtet zu werden. Achtung kommt von Achtsamkeit, etwas wahrnehmen. Achten wir auf unsere Gefühle und Empfindungen, damit die Empfindsamkeit nicht aus unseren Herzen weiche und wir die Leiden und die Not anderer noch erkennen können.  Bitten wir, dass ein Engel die Empfindsamkeit in unsere Herzen pflanzen möge, damit wir zur rechten Zeit Achtung und Ehrfurcht empfinden können, um das Leben um uns und Gottes großartige Schöpfung, recht wahrzunehmen, bevor es zu spät ist. (Christina Telker)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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