Lieber eine Ruhepause zur Freude für die Seele,
als Sturm und Hektik für dein Leben.
Gelassenheit, kommt von loslassen. Nichts ist da, was mich bindet. Gelöst und frei sein. ‚Über den Wolken‘, sang Reinhard May vor vielen Jahren. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit und Freiheit empfinden. Denken wir nur an die Mönche des Mittelalters, das Erste, was sie losließen, war ihr Besitz.
Ich erinnere mich auch an Franz von Assisi, um nur einen zu nennen. Alle Möglichkeiten eines gut bürgerlichen Lebens lagen vor ihm. Er ließ alles los, um ganz frei für Jesus zu sein. Die Tiere nannte er Bruder Tier, oder wenn wir an seinen Sonnengesang denken, die Gestirne, „Schwester Sonne“ und "Bruder Mond“. Sich und den Besitz des Elternhauses ließ er außen vor. All dies hatte keine Bedeutung mehr für ihn.
Alles loszulassen, sich schwerelos zu fühlen ist eine Kunst. Der Engel der Gelassenheit möchte uns auf den Weg führen, uns selbst nicht mehr so wichtig zu nehmen. Manche Menschen buchen, gerade in der heutigen, hektischen Zeit, eine Woche des Schweigens in einem Kloster. Einmal runterfahren und mich auf das wahrhaft wichtige besinnen. Diese Woche kann sehr schwer werden für Ungeübte und nicht jeder schafft es, diese Zeit voll durchzuhalten. Andere gehen dafür gestärkt in ihr Leben und den Berufsalltag zurück.
Wenn wir uns selbst nicht mehr so wichtig nehmen, fällt es uns leichter, mit Kritik umzugehen. Nicht alles geht uns unter die Haut. Wir sind nicht so schnell aufbrausend. Wir fühlen uns getragen vom Engel der Gelassenheit. Gelassenheit lässt uns nicht abstumpfen gegenüber der Not anderer oder der Kritik an uns, aber sie hilft uns, anders damit umzugehen. © Christina Telker