Backen sie ebenso gerne wie ich? Damit ein Gebäck gut gelingt, ist das rechte Maß der Zutaten wichtig. Hält man sich nicht an die vorgeschriebenen Rezeptangaben, kann das Meisterstück schnell misslingen. Ebenso ist es bei einer guten Mahlzeit. Selbstverständlich hat ein jeder von uns seine hauseigenen Rezepte, möglichst noch von der Großmutter oder Mutter überliefert. Diese wecken gleich die Erinnerung an Kinderzeiten in uns.
So wie es in der Küche wichtig ist, das rechte Maß einzuhalten, ebenso ist es auch im Leben. Wichtig ist dabei, dass wir klare Vorstellungen von dem haben, was wir erreichen möchten. Nicht immer wird alles so gelingen, wie wir es uns wünschten, das ist in der Kochkunst wie im Leben. Nur ist es bei unseren Gerichten nicht ganz so schwerwiegend, wenn wir uns im Maß einmal geirrt haben, als wenn uns auf unserem Lebensweg ein Fehler unterläuft. Dabei denke ich, es wird nur wenige geben, denen es gelingt ihren Weg von Jugend an, ohne Stolperfallen oder Hindernisse zu bewältigen. Manches Mal vergreift man sich im Maß der Zutaten und hat es dann schwer, dies wieder zu richten.
Manches Mal sind Lebenswege steinig und schwer. Gut, wenn wir dann Freunde haben, die uns zur Seite stehen.
Wie ist das aber im Glauben? Kann es da überhaupt ein zu viel geben? Ich denke, eher nicht. Und doch ist auch der Glaubensweg, ein Weg, den ein jeder für sich auf seine Weise geht, ja gehen muss. Was dem einen in die Wiege gelegt wird, muss der andere erst im Laufe seines Lebens verstehen lernen. In manchem Falle, will der Glaube, wie das ABC, erst einmal entdeckt werden.
Gott ist es ganz gleich, auf welche Weise, ein jeder von uns den Weg zu ihm findet. Wichtig ist ihm, dass wir den Weg zu ihm finden. Wenn dieser Weg, mit einem winzigen Körnlein an Glauben beginnt, so ist es doch der rechte Weg und das rechte Maß. Denken wir da nur an Paulus, der vom Christenverfolger, zum verkündigenden Christen wurde. Solche Menschen gibt es auch heute noch. (Christina Telker)