Ist die Treue wirklich ein Relikt aus der Vergangenheit oder verklären wir es nur, wenn wir an die langjährigen Ehen unserer Großeltern und Eltern denken? Was bedeutet Treue? Heißt es, stets zu meinem Partner zu halten und in jeder Situation zu ihm zu stehen oder heißt es, ganz gleich in wie vielen Ehejahren nie, auch nur einmal in Nachbars Garten zu schauen? Selbst Jesus sagt zu den Umstehenden, die eine Ehebrecherin steinigen wollten: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“
Vor dem Traualtar würden wir die Frage nach Treue, wohl eher als eine Zumutung oder Beleidigung ansehen. Doch das Leben besteht aus mehr, als ein paar Wochen oder Monaten. Manche Paare schaffen es, die diamantene Hochzeit zu feiern, doch das alleine sagt nichts über die Treue aus. Treue heißt vor allem zu dem Partner zu stehen, ganz gleich was kommt, ob in gesundheitlicher Hinsicht oder ganz einfach darin, auch einmal vergeben zu können, wenn der andere schwach wurde. Vergebung und Liebe gehören untrennbar zusammen. Wie die Wurzeln eines Baumes sich in der Erde verankern, so sind auch wir, wenn wir über Jahrzehnte miteinander leben, ineinander verankert, in Liebe. Die Liebe ist der Grundpfeiler einer Partnerschaft. Wie der Baum darauf vertrauen kann, dass seine Wurzeln ihn tragen, so sollten auch wir uns in einer guten Partnerschaft aufeinander verlassen können. Gott begleitet unseren Weg, er bleibt uns immer treu, er trägt auch unsere Partnerschaft und stellt uns einen Engel zur Seite, der uns hilft, gerade auch in schwierigen Situationen. Dieser Engel hilf uns auch manch raue Klippe zu umschiffen, um gemeinsam wieder auf den rechten Kurs zu kommen. Manchmal erscheint er uns auch im Traum, um uns wieder klar denken zu lassen. Ob wir diesen gütigen Engel immer erkennen, liegt in unserer Seele. © Christina Telker