Gestern rief eine langjährige Freundin bei mir an. Das war eine große Freude. Wir hatten uns ja soviel zu erzählen. Es war ja so viel geschehen in all den Jahren. Meist bringt das Leuten des Telefons schon unser Herz zum Schwingen. Dies kann positiv, aber auch negativ sein. Ein Telefonat kann uns Freude bringen, aber auch unangenehme Nachrichten. Manchmal ist es auch recht störend, wenn ich gerade in einer Arbeit stecke, die keinen Aufschub duldet und der Anrufer am anderen Ende sich Zeit genommen hatte, um zu reden.
Vor dreißig Jahren war es noch nicht selbstverständlich in manchen Teilen unseres Landes, dass man ungestört telefonieren konnte, wann immer man wollte. Ein Gespräch von Ost nach West musste angemeldet werden. Es hatte aber auch längst nicht jeder einen Telefonanschluss. Heute besitzen wir nicht nur einen Festnetzanschluss, sondern auch mehrere Handys in jeder Familie. Jeder von uns ist immer erreichbar. Manchmal möchte man aber gar nicht erreichbar sein, man braucht ganz einfach seine Ruhe. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit, das Telefon abzuschalten.
Reden ist wichtig, miteinander reden noch viel mehr. Wir würden vereinsamen, könnten wir nicht miteinander reden. Nicht jeder Mensch hat einen anderen, um mit ihm zu reden. Manch einer von uns muss all das, was ihn bewegt, allein mit sich ausmachen.
Ganz allein ist jedoch keiner unter uns. Jeder, der bereit ist Gott anzunehmen, hat auch die Möglichkeit, mit ihm zu reden. Er hat stets ein offenes Ohr für uns. Er würde nie die Verbindung zu uns Menschen abschalten, um seine Ruhe zu haben. Nehmen wir dies Angebot an. Gott freut sich, über unseren Anruf, über unser Gebet. Dort wo wir uns in der Stille Zeit für ihn nehmen, können wir auch seine Stimme hören. © Christina Telker